„Viel besser geht es nicht“: St. Pauli begeistert gegen Magdeburg
Um kurz vor 14 Uhr begann sich auf dem ans ausverkaufte Millerntor grenzenden Dom das Kettenkarussell zu drehen. Die Passagiere waren allerdings nicht die ersten, die am Sonntagnachmittag auf St. Pauli durchgeschleudert wurden. Was die Dom-Besucher:innen mit Vorsatz, ereilte die Profis des 1. FC Magdeburg unfreiwillig. Bereits nach 14 Minuten lagen sie gegen St. Pauli mit 0:2 in Rückstand, am Ende stand ein 3:0 (2:0) für den Kiezklub.
„Wenn wir sie zu Fehlern zwingen, kriegen wir unsere Chancen und gewinnen das Spiel“, hatte Trainer Timo Schultz vor selbigem gesagt. Und recht behalten. Mit leicht angepasstem Mittelfeld, das eher flach denn in einer Raute formiert war, dem zuletzt angeschlagenen Eric Smith wieder und David Nemeth erstmals in der Startelf beraubte St. Pauli die für gewöhnlich kombinationssicheren Gäste ihrer Stärken.
Und tat etwas, das vor Wochenfrist in Kaiserslautern weniger gut klappte: ein Tor erzielen, zumal früh und durch einen Stürmer. Leart Paqarada leitete einen Ball auf der linken Seite mit dem ersten Kontakt zu Johannes Eggestein weiter, der in den Strafraum eindrang und mit links zum 1:0 traf (3.).
Elf Zeigerumdrehungen später flankte Manolis Saliakas aus dem Halbfeld, Eggestein brachte seinen Körper vor den von Gegenspieler Malcolm Cacutalua und köpfte zum 2:0 ein. Volksfeststimmung auf dem Kiez, noch bevor auf dem Dom die erste Zuckerwatte über den Tresen ging.
Kapitän Irvine rettet für St. Pauli gegen Krempicki
Es wurde deswegen kein Achterbahnspiel, weil Kapitän Jackson Irvine bei einem der wenigen Magdeburger Angriffe vorm einschussbereiten Connor Krempicki rettete (17.). Und obwohl St. Pauli beste Chancen ausließ, um zu erhöhen, etwa durch Eggestein (30., 33.) und Jakov Medic (37.).
Auch die einzig gute Phase der Gäste, die nach der Pause samt drei Wechseln, überstanden die Kiezkicker ohne Schaden. Amara Condé traf die Latte (46.), Moritz-Broni Kwarteng den Pfosten (49.) und so blieb Marcel Hartel der Schlusspunkt vorbehalten, der nach Steckpass von Lukas Daschner das 3:0 erzielte (77.).
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Ein Spiel, das kaum besser hätte laufen können für St. Pauli, das erstmals in dieser Saison ohne Gegentor blieb. Was besonders Dennis Smarsch, der trotz der Verpflichtung Sascha Burcherts im Tor stand, guttut. „Das ist für uns extrem wichtig“, sagte Timo Schultz, der sich zudem über die Stürmertore freuen durfte. „Viel besser“, sagte der dafür verantwortliche Johannes Eggestein, „geht es nicht“.