St. Paulis Abwehr steht: Nemeth liefert und huldigt einem verletzten Kollegen
Er hatte abermals eine sehr brauchbare Performance an den Tag gelegt. Auch in seinem dritten Startelf-Einsatz hintereinander enttäuschte David Nemeth nicht, verlieh der Defensive des FC St. Pauli in Leverkusen Stabilität. Von Hochmut ist der Österreicher dennoch weit entfernt, vielmehr ließ er durchblicken, welch großen Respekt er vor einem derzeit verletzten Kollegen hat.
Die Zahlen der Statistik unterstrichen den Eindruck, den man von der Tribüne aus gewonnen hatte. Nemeth war in Leverkusen kein einziger nennenswerter Lapsus unterlaufen, wobei ihm eine risikobehaftete Grätsche auch zum Verhängnis hätte werden können. „Ich muss ehrlich sagen: Ich habe erst mal den Körper berührt und dann den Ball, aber der Ball war auf jeden Fall dabei“, sagte er zum Einsatz im Strafraum gegen Edmond Tapsoba (33.), den Referee Matthias Jöllenbeck für nicht elfmeterwürdig erachtete.
St. Pauli lässt nur sechs Bayer-Torschüsse zu
Und so floss die Szene ein in am Ende 75 Prozent gewonnener Zweikämpfe, zudem hatte Nemeth final eine Passquote von 90 Prozent vorzuweisen und bei seiner taktisch bedingten Auswechslung 10,28 Kilometer Laufleistung auf dem Tacho. Zusammen mit Außenverteidiger Philipp Treu hatte er die rechte Bayer-Angriffsseite lange aus dem Spiel nehmen können. Erst mit der Einwechslung von Rakete Jeremie Frimpong wurde es bisweilen mal brenzlig für den Kiezklub, der allerdings nur sensationell spärliche sechs Torschüsse des Meisters zugelassen hatte.
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Unterm Strich also ein klares Statement dafür, dass sich Braun-Weiß in Sachen Innenverteidiger keine Sorgen machen muss. Auch dann nicht, wenn – wie aktuell – in Karol Mets eine absolute Stütze aus Verletzungsgründen fehlt. Nemeth vertritt den Esten exzellent – und ist dennoch weit davon entfernt, große Töne zu spucken. Vielmehr zeichnet ihn der Respekt vor dem Mannschaftskameraden aus.
David Nemeth lobt Karol Mets über den grünen Klee
„Man muss halt sagen: Karol ist ein super Spieler, der das in den letzten Monaten, in den letzten Jahren immer überragend gemacht hat“, hatte Nemeth schon unter der Woche vom angeschlagenen Routinier (Patellasehne) geschwärmt. Und nach der Partie bei Bayer wiederholte er diese Einschätzung und gab sich in Sachen Kampf um einen Stammplatz respektvoll defensiv: „Karol ist ein unglaublicher Spieler. Ich versuche einfach, mich reinzuhauen, und dann wird man sehen.“