St. Paulis Aufsichtsratschefin kritisiert Rummenigge für „verheerende“ Aussagen
Die Aufsichtsratsvorsitzende des FC St. Pauli, Sandra Schwedler, hat Karl-Heinz Rummenigge für dessen Aussagen im Fall des spanischen Fußball-Verbandschefs Luis Rubiales scharf kritisiert. Rummenigges Aussagen seien „verheerend“, sagte sie dem „Deutschlandfunk“.
Rubiales hatte nach dem gewonnenen WM-Finale die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Rummenigge hatte Verständnis für Rubiales’ Verhalten geäußert: „Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er da gemacht hat, ist – sorry, mit Verlaub – absolut okay.“ Im Fußball sei Emotionalität wichtig, man solle die „Kirche im Dorf lassen“, meinte Rummenigge.
Rummenigge sei Problematik „überhaupt nicht bewusst“
Die Aussagen des Aufsichtsratsmitglieds des FC Bayern München würden zeigen, „wie dramatisch eigentlich die Situation ist, an dieser Stelle nicht das Reflexionsvermögen zu besitzen“, sagte Schwedler. Rummenigge sei sich „dieser Machtdemonstration und dieser Machtstrukturen im Fußball überhaupt nicht bewusst“. Schwedler nehme wahr, „dass natürlich Männer jahrelang diesen Sport geprägt haben. Und damit vorgegeben haben, wie etwas zu sein hat“.
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Die Disziplinarkommission des Fußball-Weltverbandes FIFA hatte Rubiales suspendiert. Die Sperre gilt vorläufig für 90 Tage, abhängig vom Disziplinarverfahren, das die FIFA am Donnerstag eingeleitet hatte. (dpa/lmm)