St. Paulis Blessin-Ersatz auf der Trainerbank: So denkt Nemeth über Nemeth
Das Rampenlicht ist für andere reserviert. Peter Nemeth hält sich raus aus dem öffentlichen Geschehen, so gut er nur kann, St. Paulis Co-Trainer will einfach nur in Ruhe arbeiten und seine ganze Aufmerksamkeit der Mannschaft widmen. Am Samstag aber hat das Schicksal etwas anderes für ihn vorgesehen – komplett neu ist es nicht.
Wenn man so will, ist seine Bilanz als Stellvertreter des Chefcoachs makellos. In der vergangenen Saison musste der Slowake schon einmal für seinen gesperrten Vorgesetzten in die Bresche springen, als der Kiezklub bei Fortuna Düsseldorf ranmusste und Fabian Hürzeler eine Gelb-Sperre absaß. Der Kiezklub gewann beim direkten Konkurrenten seinerzeit mit 2:1, es war ein Meilenstein auf dem Weg in die Bundesliga.
Peter Nemeth bei St. Pauli als Chef auf der Bank
Jetzt könnte der 52-Jährige einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt hauptverantwortlich von der Bank aus betreuen. Bekanntlich wird Alexander Blessin nicht am Spielfeldrand sitzen dürfen nach seiner vierten Verwarnung nach Abpfiff des 0:1 gegen Freiburg vom vergangenen Samstag, ihm ist für den Spieltag ein Innenraum-Verbot auferlegt. Vorm Anpfiff und in der Pause aber darf Blessin in die Kabine.
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Wie dem auch sei, Sorgen macht sich bei Braun-Weiß niemand deswegen. Peter Nemeth hat im Team ein herausragendes Standing und es spricht für sich, dass er nach dem Abgang von Hürzeler nach Brighton dankend auf das Angebot verzichtete, mit auf die Insel zu gehen. Nemeth ist St. Paulianer und „ein cooler Typ“, erklärte sein Namensvetter David Nemeth mit einem Lächeln im Gesicht. Eher ruhig zwar, „aber immer für einen Witz gut, das finde ich sehr cool an ihm“.
St. Paulis David Nemeth begeistert von seinem Namensvetter
Aber natürlich geht die Qualität des Ex-Profis über das Unterhaltsame weit hinaus. „Er ist sehr motiviert, sehr ambitioniert und vor allem im individuellen Austausch mit den einzelnen Spielern sehr gut“, sagte Nemeth über Nemeth. Die Akzeptanz des nach außen immer etwas bärbeißig wirkenden Co-Trainers wird auch daran deutlich, dass er – im Gegensatz zu Hürzeler und Blessin, die alle Ansprachen bei Training und Spiel auf englisch durchziehen – konsequent auf deutsch seine Ansagen macht. Die Übungen funktionieren trotzdem immer, auch wenn der Kiezklub-Kader inzwischen satte 18 Nationen beheimatet.
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Komplett fremd wird Nemeth die Region am Samstag nicht sein. Zu aktiven Zeiten kickte er unter anderem in der Saison 2001/02 nur knapp 50 Kilometer östlich von Mainz bei der Frankfurter Eintracht. Damals gab es auch direkte Duelle zwischen den beiden Rivalen in der 2. Liga, beide endeten Remis, jeweils ohne aktives Zutun von Nemeth, der als Reservist nicht eingewechselt worden war.
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