St. Paulis dramatische Personallage: Wen zaubert Blessin für Guilavogui aus dem Hut?
Es ist zweistellig geworden im Lauf des Samstagnachmittags, und das ist weit weg von schön für den FC St. Pauli. Der Kiezklub wird aus personeller Sicht auf der letzten Rille ins Nord-Derby gegen Werder Bremen am nächsten Samstag gehen, schlimmstenfalls fehlen zehn Profis.
Zu den verletzten Elias Saad, Scott Banks, Connor Metcalfe, Robert Wagner, Karol Mets, Simon Zoller, Sascha Burchert, Ben Voll und Sören Ahlers gesellte sich in Leverkusen in Morgan Guilavogui der aktuell wohl formbeste Spieler und vor allem eine weitere Offensivoption. Mittlerweile geht Braun-Weiß in allen Mannschaftsteilen auf dem Zahnfleisch, auf den offensiven Außen aber ist jetzt Einfallsreichtum gefragt. Theoretische Möglichkeiten gibt es drei an der Zahl.
Für Scott Banks kommt Bremen wohl zu früh
Die von den Grundvoraussetzungen her logischste wäre Scott Banks. Der Schotte brächte vieles mit, vor allem exorbitant viel Geschwindigkeit, um für Guilavogui in die Bresche zu springen. Allerdings stehen auch seine Einsatzchancen nur denkbar knapp über null. Zwar ist Banks nach seinem Knochenödem im Rückenbereich wieder ins Lauftraining eingestiegen, mehr dann aber auch nicht. Mit Ball oder gar in Spielformen war er bis dato noch gar nicht aktiv, das höchste der Gefühle scheint ein Platz auf der Bank zu sein.
Erik Ahlstrand endlich bei St. Pauli angekommen
Daher kommen eigentlich nur zwei Profis ernsthaft in Betracht, und einer von ihnen ist Erik Ahlstrand. Der 23-Jährige, im Januar aus Halmstad geholt, ist endlich bei den Profis angekommen, konnte in den vergangenen drei Ligaspielen immerhin drei Kurzeinsätze für sich verbuchen. Und da liegt dann wohl auch der Hase im Pfeffer, dem Schweden fehlt es an Praxis im Wettbewerb. Lediglich Testspiel-Einsätze über längere Distanzen stehen für ihn zu Buche.
Könnte Danel Sinani St. Pauli weiterhelfen?
Diesbezüglich ist ihm Danel Sinani insofern voraus, als dass der Luxemburger in seiner Nationalmannschaft eine feste Größe und somit in Länderspielen immer über die volle Distanz gegangen ist. In Sachen Spielstil gibt es indes gravierende Unterschiede zum schnellen und kopfballstarken Guilavogui. Sinani kommt eher über Spielintelligenz und verfügt über einen guten Abschluss mit seinem starken linken Fuß.
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In die Gesamtbewertung dürfte aber auch die Arbeit gegen den Ball einfließen. Auch da hat Guilavogui Maßstäbe gesetzt. Dazu kommt seine Stärke im Kopfballspiel, auch im defensiven, so dass auch dies ein Faktor bei der Wahl seines Ersatzes sein könnte.
Es wird also alles andere als einfach für Alexander Blessin. Der Kiezklub-Coach muss trotz fast schon prekären Voraussetzungen eine gute Lösung finden – es wird eine echte Herausforderung.