Bei Eric Smith lief's gegen Mainz hinten und vorne nicht.
  • Bei Eric Smith lief's gegen Mainz hinten und vorne nicht.
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St. Paulis Mr. Zuverlässig patzt und wird deutlich: „Mainz wollte den Sieg mehr“

Es war ein ungewohntes Bild: Eric Smith, die braun-weiße Zuverlässigkeit in Person, hatte beim 0:3 gegen Mainz einen rabenschwarzen Tag erwischt. Hinterher zeigte er sich selbstkritisch. Sein bevorstehendes Länderspiel-Debüt für Schweden wird ihn hoffentlich wieder aufmuntern.

Beim 0:1 orientierte sich Smith in die Mitte, sodass er Jonathan Burkardt bei seinem frühen Kopfballtor nicht mehr stören konnte. Ging dieses Gegentor noch hauptsächlich auf die Kappe von Torwart Nikola Vasilj, leitete Smith mit einem Fehlpass den zweiten Gegentreffer direkt ein.

„Wenn er unter Druck ist, dann soll er die Pressinglinie überspielen und wir spielen genau in ihre Vorwärtsbewegung rein“, analysierte Trainer Alexander Blessin den bitteren Ballverlust: „Das hat Mainz natürlich dankend angenommen.“ Vor dem 0:3 verlor Smith wiederum das Laufduell gegen Burkardt, wobei er da aufgrund der hohen Verteidigungslinie St. Paulis auch allein auf weiter Flur stand.

Smith: „Ich werde noch viele Fehler machen“

„Das war ein schwerer Fehler von mir vor dem 0:2. Es ist, wie es ist, und ich werde noch viele weitere Fehler in meiner Karriere machen“, gab sich der Schwede hinterher reumütig und realistisch zugleich: „Aber wir müssen daraus lernen und dürfen uns nicht unterkriegen lassen. Wir haben viele Bälle gewonnen, aber auch viele verloren. Wir haben nicht das richtige Tempo im Spiel gefunden. Mainz war aggressiver und wollte den Sieg mehr. Das kann nicht sein, erst recht in einem Heimspiel.“

Armindo Sieb erhöhte nach einer Viertelstunde auf 2:0 für Mainz. IMAGO/Lobeca
Armindo Sieb (11, 1. FSV Mainz 05) bejubelt das 0:2 gegen St. Pauli im Millerntor Stadion
Armindo Sieb erhöhte nach einer Viertelstunde auf 2:0 für Mainz.

St. Pauli-Sportchef Andreas Bornemann war bemüht, Smith wieder aufzubauen: „Eric ist wahrscheinlich mit einer unserer besten Fußballer, er ist unser Spielmacher. Vor dem 0:2 hat er irgendwie einen falschen Gedanken oder eine Idee gehabt, die keine war.“ 


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Auch Smiths ruhende Bälle waren gegen Mainz nicht so gefährlich wie zuletzt etwa in Freiburg, als er mit einem Freistoß die Latte traf. Diesmal verfehlten seine Standards das Ziel deutlich oder waren als Flanken eine sichere Beute für Mainz-Keeper Robin Zentner, der nur bei einem Drehschuss von Johannes Eggestein (24.) ernsthaft auf die Probe gestellt wurde.

„In der ersten Hälfte hatten wir einige Möglichkeiten, aber viele Schüsse wurden geblockt und wir haben es nicht geschafft, den Torwart so richtig zu prüfen“, resümierte Smith: „In der zweiten Hälfte haben wir keinen richtigen Zugriff gefunden.“

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Abhaken und daraus lernen – so lautet die Devise. „Wenn du im Spiel über deine eigenen Fehler nachdenkst, zieht dich das nur noch mehr runter“, sagte Smith, der nun erst einmal Ablenkung vom Alltag des Kiezkicker-Klassenkampfs finden wird. Am Freitag dürfte der 27-Jährige sein Länderspiel-Debüt feiern, wenn Schweden in der Nations League in der Slowakei antritt. Drei Tage später könnte es zum St. Pauli-internen Duell mit dem Abwehrkollegen Karol Mets kommen, wenn die Skandinavier nach Estland reisen.

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