Beifus, FC St. Pauli
  • Marcel Beifus feierte gegen Ingolstadt sein Debüt für den FC St. Pauli.
  • Foto: Witters GmbH

St. Paulis Kader-Luxus: Viele Ausfälle, aber null Auswirkung

Es waren etliche Namen. Mal wieder. Jannes Wieckhoff, Sebastian Ohlsson, Christopher Avevor, Finn Ole Becker, Marvin Knoll, Franz Roggow, Etienne Amenyido, Igor Matanovic und Lukas Daschner waren es, die bei St. Paulis 4:1 gegen Ingolstadt nicht zur Verfügung gestanden hatten. Neun Ausfälle – aber null Auswirkung.

In der Schlussphase durfte sogar der jüngste Neuzugang Marcel Beifus Millerntor-Luft schnuppern. „Zum Ankommen und als Belohnung, denn er haut sich im Training rein“, erklärte Timo Schultz die Einwechslung des 18-jährigen Ex-Wolfsburgers nach 87 Minuten für Jakov Medic. „Wir haben ihn geholt, um ihn sukzessive aufzubauen.“ Und an einen Kader heranzuführen, der langfristig derart breit aufgestellt ist, wie man das vom Kiez seit Ewigkeiten nicht mehr gewohnt ist.

St. Paulis Max Dittgen lobt die „hohe Qualität in der Breite“

Das sieht man auch in Spielerkreisen so. „Ich glaube, uns zeichnet eine hohe Qualität in der Breite aus“, befand Max Dittgen. Das habe man auch gesehen bei den Einwechslungen gegen Ingolstadt. „Rico Benatelli hat nochmal Schwung gebracht, Christopher Buchtmann mit seinem Tor – da war nicht nach 75 Minuten auslaufen.“ Wer auch immer wann auch immer ran darf, das Niveau bleibt gleichhoch. „Wir sind alle heiß unter der Woche, das brauchen wir aber auch“, sagte Dittgen und ergänzte: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“

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Kann sein Coach nur bestätigen. „Es ist immer gut zu wissen, dass man viele Jungs hinten dran hat, die Dampf machen und unbedingt in die A-Mannschaft rein wollen“, freute sich Schultz, dem diese Ausgangslage aber auch psychologische Qualitäten abfordert. Als sich die Ingolstadt-Aufstellung beim letzten Training vor dem Spiel abgezeichnet hatte, „gab es einige enttäuschte Gesichter“. Zurecht auch, wenn er sehe, wie zum Beispiel Benatelli oder Buchtmann trainieren. „Aber genau so soll es sein“.

Einzig im Angriff ist St. Pauli zurzeit arg dünn aufgestellt

Wobei Schultz dann doch eine Problemzone ausgemacht hat, nämlich in der Offensive. „Amenyido, Matanovic, Daschner – wenn man die noch mit an Bord hätte, zumindest einen oder zwei von den Dreien.“ Das sei in Hannover das Problem gewesen, wo St. Pauli am Ende bei 0:1-Rückstand in der Abteilung Attacke nicht mehr nachlegen konnte. Aber Schultz ist sich der grundsätzlichen Luxus-Lage durchaus bewusst: „Ich will nicht meckern.“

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