Elias Saad und Scott Banks beim Trainigsduell in Scheffau
  • Mit vollem Einsatz: Elias Saad grätscht Scott Banks den Ball vom Fuß, Trainer Alexander Blessin sieht es mit Freuden.
  • Foto: WITTERS

St. Paulis neue Inhalte: „Lass uns noch ein bisschen gegen die Schienbeine treten“

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich Dinge ändern nach einem Trainerwechsel. Das ist beim FC St. Pauli nicht anders, seitdem Alexander Blessin von Fabian Hürzeler übernommen hat, davon konnte man sich schon in der ersten Vorbereitungswoche ein Bild machen. Im Trainingslager in Scheffau findet dies nun eine konsequente Fortsetzung, vor allem, was die Inhalte angeht.

Sie hatten sich alles abverlangt. Mehrfach ging es für Hauke Wahl und Carlo Boukhalfa je 30 Sekunden Eins-gegen-Eins auf vier kleine Tore, und die beiden Kolosse kannten keine Gnade mit dem jeweiligen Zimmergenossen. „Wir sind zusammen vom Platz gegangen und Carlo hat mich gefragt, ob wir auf dem Zimmer noch ein bisschen weiter ringen wollen“, witzelte Wahl nach der kraftraubenden Einheit am Dienstagvormittag. „Ich hab ihm gesagt: Ja, lass uns noch ein bisschen gegen die Schienbeine treten.“

Pressing und Gegenpressing sind bei St. Pauli gefragt

Ob die beiden das umgesetzt haben, wissen sie nur selbst. Fakt aber ist: Die Einheiten sind zwar kürzer als bei Hürzeler, der gern auch mal deutlich über 120 Minuten üben ließ. Aber auch in die bei Blessin üblichen 90 Minuten lässt sich jede Menge Intensität verpacken. Und wenn ein Vorzeige-Athlet wie Lars Ritzka am Ende mit den Händen auf den Knien keuchend auf dem Platz steht, dann kann man sich sicher sein: Da ist mal mächtig Alarm drin.

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Dass Blessin keine Hürzeler-Kopie ist, wundert niemanden, natürlich auch nicht Hauke Wahl. „Ist ja logisch, dass jeder Trainer seine eigene Philosophie hat“, erklärte der 30-Jährige. „Wir werden jetzt erst einmal die Basics verinnerlichen, die für das Spiel des neuen Trainers wichtig sind. Und da geht es viel um Pressing, Gegenpressing, aber auch darum, wenn wir über Rondos (Überzahl vs Unterzahl; Anm. d. Red.) spielen, einfach aus dem Druck heraus zu spielen, nicht zu viel klein-klein. Das ist wichtig, dass wir das schnell verinnerlichen.“

Blessin sucht häufig den Dialog mit seinen Kiezkickern

Die Fortschritte sind täglich sichtbar. Auch deshalb, weil Blessin sehr häufig während der Einheiten den direkten Dialog sucht, Spieler zur Seite oder in den Arm nimmt, um ihnen Verbesserungsansätze zu erklären oder sie einfach zu pushen. Mit seinen 20 Lenzen und reichlich Lebenserfahrung mehr auf dem Buckel ist Blessin natürlich als Vaterfigur deutlich besser geeignet als Hürzeler, der – wenn überhaupt – teils nur geringfügig älter war als seine Schützlinge.

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