Etienne Amenyido und Max Dittgen bejubeln das zwischenzeitliche 2:1 gegen Paderborn.
  • Etienne Amenyido und Max Dittgen bejubeln das zwischenzeitliche 2:1 gegen Paderborn.
  • Foto: imago/Beautiful Sports

St. Paulis Offensiv-Vielfalt: Droht „Dittenyido“ die Trennung?

Die Zahl derjenigen Profis, die sich beim jüngsten 2:2 gegen den SC Paderborn nachhaltig für weitere Startelf-Nominierungen beim FC St. Pauli empfehlen konnten, hielt sich in überschaubaren Grenzen. Max Dittgen und Etienne Amen­yido ragten mit je einem Tor und einer Vorlage heraus, „Dittenyido“ funktionierte hervorragend. Sollte aber Daniel-Kofi Kyereh beim wichtigen Auswärtsauftritt am Samstagabend in Regensburg in die Anfangsformation zurückkehren, droht dem erfolgreichen Duo die Sprengung.

Die Auswahl in der Abteilung Attacke war seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr so luxuriös wie aktuell beim Kiezklub. Neben Dittgen, Amenyido und Kyereh stehen Trainer Timo Schultz auch Lukas Daschner, Igor Matanovic, Simon Makienok und natürlich Guido Burgstaller zur Verfügung. Da fällt es schwer, im Vorfeld Prognosen zur Aufstellung abzugeben.

Auch wenn er nicht trifft: Guido Burgstaller ist für St. Pauli als Typ unersetzlich

Sicher dürfte allerdings die Berufung von Burgstaller sein, auch wenn der Österreicher gegen Paderborn nicht so prägnant in Erscheinung getreten war wie Dittgen und Amenyido. Aber die Bedeutung des Routiniers für die Mannschaft lässt sich nicht nur an Treffern und Assists festmachen. „Guido opfert sich auf, arbeitet gegen den Ball, inszeniert viele Situationen und weicht auch auf den Flügel aus“, erklärte Trainer Timo Scbhultz. „Tore sind nicht sein einziger Wert. Er ist als Typ auf dem Platz für uns auch sehr wichtig.“

Kehrt Kyereh zurück, bleibt für Dittgen und Amenyido nur ein freier Platz im Sturm

Und zwar vor allem jetzt, da St. Pauli Spieler braucht, an denen die Sieglos-Serie von fünf Partien abperlt. „Er ist ein erfahrener Spieler, der mit der Situation gut umgehen kann“, sagte Schultz über Burgstaller, für den also die passenden Begleitpersonen gesucht werden. Dass Kyereh einer davon sein würde, hatte Schultz bereits klargestellt („Wenn Kofi zu 100 Prozent fit ist, steht er auch auf dem Platz“). Der ghanaische Nationalspieler dürfte also Amenyido verdrängen – zumindest von der Zehner-Position.

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Das wiederum hätte zur Folge, dass sich das Gewinner-Duo aus dem Paderborn-Spiel um die Position neben Burgstaller im Sturm duellieren würde. Und es ist schier unmöglich, dem einen oder dem anderen Vor- oder Nachteile zu attestieren. „Tore und Vorlagen sind immer gute Argumente, um in der Mannschaft zu bleiben“, hatte Schultz unterstrichen, was aber sowohl auf Dittgen als auch auf Amenyido zutrifft.

St. Paulis Gegner kassiert nach der Pause mehr als doppelt so viele Tore wie im ersten Durchgang

Vermutlich kommt also einer der beiden von der Bank – was aber nicht das Verkehrteste sein muss. Denn der Jahn, der zuletzt auf Schalke „eine richtig gute Auswärtspartie abgeliefert“ und zudem „eine brutale Qualität bei offensiven Standards“ hat, wie Schultz anmerkte, hat einen auffälligen statistischen Wert: Während sich beim FC St. Pauli die Anzahl der Gegentore nahezu gleichwertig auf beide Halbzeiten verteilt (13 in der ersten, 14 in der zweiten Hälfte), gibt es beim SSV eine krasse Diskrepanz. Lediglich neunmal schlug es bei Regensburg vor der Pause ein, satte 22-mal aber danach. Das ist zusammen mit Ingolstadt die zweithöchste Zahl nach Sandhausen (23) – und spricht dafür, dass St. Paulis Jokern entscheidende Bedeutung zukommen könnte.

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