Betim Fazliji (r.) konnte sich im St. Pauli-Training für die Startelf empfehlen.
  • Betim Fazliji (r.) konnte sich im St. Pauli-Training für die Startelf empfehlen.
  • Foto: WITTERS

Wenig Änderungen in St. Paulis Startelf, aber einer drängt sich auf

Der Start ist geglückt, die Weisheit „Never change a winning Team“ hinlänglich bekannt. Und so hat Timo Schultz als Trainer des FC St. Pauli im Grunde keine große Veranlassung, die Startelf vom 3:2-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag in Hannover groß umzukrempeln. Ein Profi allerdings drängt offenbar mit Macht in die Anfangsformation.

„Allzu viele Wechsel wird es nicht geben“, kündigte Schultz an, „aber es gibt schon zwei, drei Positionen, die schon vorm Nürnberg-Spiel umstritten und umkämpft waren.“ Da sei man jetzt auch am Überlegen: Was passt zu Hannover? Wer ist gut drauf? Wer drängt sich auf? „Hundertprozentig klar auf allen elf Positionen“, unterstrich Schultz, „sind wir noch nicht.“

Jakov Medic bliebt in St. Paulis Startelf, Adam Dzwigala steht auf der Kippe

Die größte Baustelle ist dabei die Innenverteidigung. Jakov Medic hat trotz seines Aussetzers vor Nürnbergs zweitem Tor keine Konsequenzen zu befürchten, deutete Schultz an. Nebenmann Adam Dzwigala sah vorm ersten Club-Treffer nicht glücklich aus, machte ansonsten aber einen sehr soliden Job – und könnte sich dennoch in Hannover auf der Bank wiederfinden. Weil zum einen die Sperre von Marcel Beifus abgelaufen ist. Und weil vor allem Betim Fazliji Eindruck hinterlassen hat bei seinem Coach.

St. Paulis Trainer Timo Schultz schwärmt von Neuzugang Betim Fazliji

„Ich habe einen sehr angenehmen Menschen kennengelernt, einen tollen Spieler mit richtig Qualität am Ball“, schwärmte Schultz über den Mann, der vor einer Woche aus St. Gallen verpflichtet worden war. „Er hat in der Trainingswoche genau das auf den Platz gebracht, was wir uns von ihm versprochen haben. Die Ambition, von Anfang an zu spielen, sollte er auf jeden Fall haben.“ Grundsätzlich könne der 23-Jährige in der zentralen Defensive alle Positionen sehr gut ausfüllen. „Aber momentan haben wir den größten Bedarf auf der Innenverteidiger-Position. Da kann ich mir gut vorstellen, ihn mit seinen Qualitäten für uns gewinnbringend einzusetzen“, deutete Schultz an. „Gerade im Spiel mit dem Ball, ist er richtig gut, sein Punsh im Zweikampf ist hervorragend.“

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Gegen Nürnberg war der Nationalspieler des Kosovo bereits in der Schlussphase eingewechselt worden – ein erstes Highlight für Fazliji, der sich „mega“ freut, auf dem Kiez gelandet zu sein. „Für mich war schnell klar, als ich das erste Angebot von St. Pauli bekommen habe, dass ich unbedingt hierher wollte“, erzählte er in einem Videoclip des Vereins. „Ich habe mich mit meinen Beratern auch dank Andreas Bornemann durchgesetzt, dass wir das hinbekommen.“

Leart Paqarada spielt eine wichtige Rolle bei Fazlijis Wechsel zum FC St. Pauli

Durchaus eine entscheidende Rolle hat dabei ein Landsmann gespielt, den er aus der Nationalelf kennt. „Leart Paqarada hat wirklich nur Gutes erzählt, von der Stadt, dem Stadion, dem ganzen Verein“, sagte Fazliji. „Er hat gesagt, du musst unbedingt herkommen, wenn du die Möglichkeit hast.“

Jetzt ist er da – und will gleich mal zeigen, dass es ein weiser Entschluss war, ihn zu verpflichten. „Ich bin einer, der viel redet. Und auch auf dem Platz habe ich es wirklich gerne, wenn ich Verantwortung übernehmen und alles organisieren kann“, kündigte Fazliji an, der im Idealfall auch für die interne Atmosphäre ein großer Gewinn sein könnte: „Wenn ich mich wohl fühle, bin ich schon eine Stimmungskanone.“ Der Sprung in die Startelf wäre da gewiss ein erster großer Schritt.

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