St. Paulis Morgan Guilavogu in Norwich
  • St. Paulis Morgan Guilavogu traf direkt bei seinem Debüt in Norwich.
  • Foto: IMAGO / News Images

Starkes Guilavogui-Debüt: St. Pauli siegt in Norwich – steht die Startelf fest?

Der FC St. Pauli hat seinen letzten Auswärts-Test bestanden. Die Kiezkicker gewannen beim englischen Zweitligisten Norwich City mit 3:1 (3:0). Jackson Irvine (18.), Morgan Guilavogui (32.) und Johannes Eggestein (39.) trafen für Braun-Weiß. Einiges spricht dafür, dass Trainer Alexander Blessin mit der Startelf von Norwich auch für den Bundesliga-Auftakt plant.

Acht Alte und drei Neue bot Blessin zum Anpfiff auf. Offensivverteidiger Fin Stevens gab ebenso sein Debüt wie Stürmer Guilavogui, Robert Wagner im Mittelfeld vervollständigte das Trio der Zugänge. Hinten blieb alles beim Alten – und das war auch gut so. Denn eine Viertelstunde brauchte St. Pauli, um ins Spiel zu finden – und konnte sich in dieser Phase bei Nikola Vasilj bedanken, dass die Null noch stand. Der Torwart parierte stark gegen Rowe (3.) und den Ex-Bremer Sargent (12.). Weitere Angriffe der „Canaries” vereitelte vor der Pause die Dreierkette mit Eric Smith, Hauke Wahl und Karol Mets.

Die 3-5-2- beziehungsweise 5-3-2-Formation setzt auf defensivere Außenbahnspieler, als dies noch beim Zweitliga-Dominanzfußball der Fall war. Blessin vertraute Stevens und Philipp Treu als Schienenspielern, wobei insbesondere Stevens auch immer wieder den Weg nach vorne suchte. Zwei Weitschüsse des Walisers (21., 28.) gingen jeweils über den Kasten. Aus dem zentralen Mittelfelddreieck Irvine-Wagner-Metcalfe war es dem Kapitän vorbehalten, St. Pauli in Führung zu bringen. Irvine (18.) köpfte eine Ecke von Smith wuchtig ins Netz.

Irvine, Guilavogui und Eggestein treffen für St. Pauli

Danach bewies Guilavogui seine Angriffsqualitäten: Erst, als er nach starker Balleroberung von Treu souverän zum 2:0 abschloss (32.). Dann, als er in einer schnellen Kombination auf Sturmpartner Johannes Eggestein ablegte, der zum 3:0-Pausenstand traf (39.). „Yeah-ya-yippie-yeah, Hamburg, Hamburg, St. Pauli”, erklang es aus den knapp 300 Kehlen im Gästeblock.

Jackson Irvine erzielte das 1:0 für St. Pauli in Norwich. IMAGO / News Images
Jackson Irvine erzielt das 1:0 für St. Pauli in Norwich
Jackson Irvine erzielte das 1:0 für St. Pauli in Norwich.

St. Pauli presste früh und nutzte die Fehler des Gegners im Aufbauspiel konsequent aus. Das 3:0 war ein etwas zu deutliches Resultat, aber gewiss eine aussagekräftige Bewerbung der Beteiligten, zum Pokalspiel in Halle und zum Bundesliga-Auftakt gegen Heidenheim berücksichtigt zu werden. Zumal nach der Pause mit gleich sieben Wechseln der braun-weiße Faden nicht recht aufgenommen werden konnte. Rowe (47.) traf früh zum 3:1, Vasilj musste kurz darauf gegen Sainz (51.) retten. Danach brannte hinten aber nicht mehr allzu viel an.

In der Schlussviertelstunde durfte auch Mittelfeldtalent Marwin Schmitz (für Kapitän Irvine) noch englischen Rasen betreten – wodurch Verteidiger Karol Mets zum einzigen „90-Minuten-Mann” St. Paulis wurde. Offensiv war die „Umschulung” von Oladapo Afolayan und Elias Saad von Außen- zu Mittelstürmern ein interessanter Ansatz, der aber – wie nach der Pause zu sehen war – noch Zeit benötigen dürfte. Afolayan (87.) verpasste mit einem Schuss übers Tor knapp den vierten Treffer der Braun-Weißen.

„Zufrieden darf man als Trainer nie sein, aber das ging schon in die richtige Richtung“, bilanzierte Blessin nach dem Sieg bei zweimaligen Ligapokal-Sieger: „Die ersten zehn Minuten haben wir Probleme gehabt. Da waren wir nervös und wollten unbedingt eine Lösung suchen, die nicht unbedingt die beste war. Mit dem Tor sind alle Dämme gebrochen und dann war es vom Feinsten. Wir hatten viele Ballgewinne eine gute Struktur. Mir hat gefallen, wie wir die Situation angenommen haben.“

Dass die Norwich-Elf auch die Bundesliga- oder Pokal-Elf sein wird, wollte der Coach aber nicht bestätigen. „In den beiden Trainingswochen kann noch viel passieren“, meinte Blessin: „Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass wir immer mit zwei Stürmern spielen oder mit zwei Achtern. Wir wollen sehr variabel sein, aber das ist auch immer gegnerabhängig.“ 

Das könnte Sie auch interessieren: Norwich gegen St. Pauli – der Liveticker zum Nachlesen

Am Freitag hat Blessin die letzte Gelegenheit zu testen, wenn Europapokalsieger Atalanta Bergamo am Millerntor aufspielt. Danach wird es in Pokal und Liga ernst.

So spielte St. Pauli: Vasilj (60. Voll) – Wahl (46. Dzwigala), Smith (46. Nemeth), Mets – Stevens (46. Boukhalfa), Metcalfe (46. Banks), Irvine (76. Schmitz), Wagner (46. Sinani), Treu (60. Ritzka) – Guilavogui (46. Afolayan), Eggestein (46. Saad)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp