Carlo Boukhalfa absolvierte mit St. Pauli in Scheffau sein zweites Erstliga-Sommertrainingslager.
  • Carlo Boukhalfa absolvierte mit St. Pauli in Scheffau sein zweites Erstliga-Sommertrainingslager.
  • Foto: WITTERS

„System ist gut für mich“: So will Boukhalfa es in die St. Pauli-Startelf schaffen

Am 28. September ist es soweit. Dann spielt der FC St. Pauli in der Bundesliga beim SC Freiburg – und Carlo Boukhalfa hofft, dass er gegen seinen Ex-Klub zeigen kann, dass er mehr ist als ein Edelreservist.

„Es ist ein Traum, in der Bundesliga zu spielen, die Vorfreude ist riesig“, sagt der 25-Jährige: „Vor allem auch, gegen Freiburg zu spielen, wo ich herkomme, ist etwas Besonderes.“ 

2020 stand Boukhalfa in Freiburg kurz vorm Bundesliga-Debüt

Mit den Freiburgern machte Boukhalfa vor vier Jahren schon einmal ein Erstliga-Trainingslager mit. In der zweiten Mannschaft der Breisgauer hatte er sich für höhere Aufgaben empfohlen und reiste mit ins österreichische Schruns. In der Bundesliga kam das Talent damals aber nicht zum Zuge, einzig ein DFB-Pokal-Einsatz für die SCF-Profis steht zu Buche – weshalb er nach zehn Jahren seinen Ausbildungsverein verließ und 2022 bei St. Pauli anheuerte.

Für St. Pauli hat Boukhalfa bisher nur viereinhalb Stunden gespielt

Beim neuen Zweitliga-Meister ist ihm der Durchbruch aber auch noch nicht geglückt. In 26 von 68 Spielen stand er auf dem Rasen, meist aber nur kurz. Eine Dauerkarten-Besitzerin und Allesfahrerin konnte Boukhalfa in den vergangenen zwei Jahren ganze 271 Minuten auf den Zweitliga-Plätzen erleben. Seine Einsatzzeit von viereinhalb Stunden liegt gemessen an den möglichen Minuten unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde. Stammplatz sieht anders aus.

„In den letzten vier Jahren ist viel passiert“, resümiert St. Paulis Nummer 16: „Das war auch für mich eine lehrreiche Zeit.“ Es sei die Einsicht gereift, „dass man sich trotzdem auf dem Trainingsplatz entwickeln kann, auch wenn Enttäuschungen kommen und man mal nicht spielt“. Boukhalfa blieb am Ball. An einen Wechsel habe er jedenfalls nie gedacht.

Carlo Boukhalfa beim St. Pauli-Training am Montag WITTERS
Carlo Boukhalfa beim St. Pauli-Training am Montag
Carlo Boukhalfa beim St. Pauli-Training am Montag

„Das Ziel ist, mich hier durchzubeißen, weil ich mich hier sehr wohl fühle“, bekräftigt er. Unter dem neuen Trainer Alexander Blessin zeichnet sich eine 3-5-2-Formation ab, die dem gebürtigen Freiburger zugute kommen könnte. Denn dort wäre die Achterposition zumeist wohl doppelt besetzt. Es könnte seine Rolle sein. „Das ist eine Position, die mir liegt und die ich auch schon gespielt habe“, schöpft Boukhalfa Hoffnung: „Das System ist ganz gut für mich.“

Unabhängig von der eigenen Rolle im Bundesliga-Kader ist er guten Mutes – selbst wenn es keine weiteren Zugänge mehr geben sollte. „Wir haben auf jeden Fall Qualität auf dem Platz“, ist Boukhalfa überzeugt: „Gegen Lyon (1:0-Testspielsieg, Anm. d. Red.) hat man gesehen, dass schon viele Dinge klappen – und dass wir eine gute Mannschaft haben, wenn wir alle zusammen Gas geben.“

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Gas geben – das ist auch das Motto für Boukhalfa, damit er künftig an den Spieltagen keine 80, 85 oder 90 Minuten auf der Bank verbringen muss. „Unsere Grundidee ist relativ klar, an den Details arbeiten wir mit viel Video“, berichtet er aus der analytischen Saisonvorbereitung: „Man kann immer an den Feinheiten schleifen. Ich glaube, in zwei, drei Wochen sind wir dann bereit.“ 

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