St. Pauli-Torwart Nikola Vasilj kartzt sich nachdenklich am Kopf
  • St. Paulis Nummer eins Nikola Vasilj (l.) und sein Vertreter Sascha Burchert können derzeit beide nicht am Training teilnehmen.
  • Foto: imago/Oliver Ruhnke

Torwart-Engpass bei St. Pauli: Wie ernst sind die Probleme von Stammkeeper Vasilj?

Optimal ist anders. Ohne ihre Nummer eins bestreitet die Mannschaft des FC St. Pauli die erste Woche der Saisonvorbereitung – und ob Nikola Vasilj in der zweiten Woche auf den Rasen und in die Kiste zurückkehren und wie er dann trainieren kann, ist noch ungewiss. Der Keeper plagt sich mit Knieproblemen herum, ein hartnäckiges Überbleibsel aus der Aufstiegssaison. Vasilj wird geschont und behandelt. Mehr Vorsichtsmaßnahme oder Grund zur echten Sorge? Seine Zwangspause ist auch deshalb misslich, weil die Kiezkicker einen neuen Chefcoach und auch einen neuen Torwarttrainer haben. Die Tatsache, dass Vaslijs Vertreter ebenfalls passen muss, macht die Sache nicht besser.

Nicht mittendrin, aber immerhin dabei. Besser gesagt: vor Ort, wenngleich nicht zu sehen. Während die Kollegen auf dem Platz an der Kollaustraße schwitzen, arbeiten Vasilj (28) und St. Paulis etatmäßige Nummer zwei Sascha Burchert (34) derzeit nur individuell im Funktionsgebäude. Vor allem bei Erstgenanntem ist Behandlung nötig.

Vaslij hat Knie-Probleme, auch Burchert angeschlagen

„Vasilj hat immer noch leichte Probleme mit dem Knie“, lautet das Update vom neuen Chefcoach Alexander Blessin. Man wolle den Keeper und auch die anderen angeschlagenen Spieler „behutsam aufbauen“ und nicht „gleich mit der Keule reinhauen“, wie er es nennt. Burchert hat dem Vernehmen nach muskuläre Probleme.

Dramatisch ist das alles noch nicht, aber ärgerlich.

Der Problem bei Vasilj: er hat die Komplikation schon länger. Es handelt sich um eine Reizung im rechten Knie, an der er schon in der Endphase des Aufstiegsrennens laboriert, aber sie mit Hilfe der medizinischen Abteilung des Kiezklubs einigermaßen in den Griff bekommen hatte. Bereits Anfang Juni hatte die MOPO darüber berichtet, nachdem Vasilj als neue Nummer eins von Bosnien-Herzegowina das Länderspiel seiner Nationalmannschaft in Italien verpasst hatte. Fünf Tage zuvor gegen England hatte er noch in der Kiste gestanden.

Ist Vasilj im Trainingslager wieder voll dabei?

Unglücklicherweise ist die Reizung in der Sommerpause nicht vollständig abgeklungen, sodass Vasilj aktuell nicht wie erhofft mit dem Team auf dem Platz stehen kann. Es mögen leichte Probleme sein, wie Blessin sagt, aber sie sind langwierig – und könnten sich in der Konsequenz einer andauernden Pause zu einem größeren Problem auswachsen. Deshalb ist Vorsicht geboten.

Wichtig wäre, dass Vasilj im Trainingslager in Österreich (15. bis 25. Juli) wieder voll dabei sein kann, denn er muss nicht nur Blessins Vorstellungen des St. Pauli-Fußballs für die Bundesliga verinnerlichen, sondern sich auch so schnell wie möglich an die Methoden des neuen Torwarttrainers Sven Van Der Jeugt gewöhnen. Das Kennenlernen muss vorerst in Gesprächen stattfinden.

Testspiel in Malente: erster Einsatz von Neuzugang Ben Voll

Nur ein Schlussmann des Bundesliga-Kaders ist derzeit im Training und belastbar: Neuzugang Ben Voll (23/ Viktoria Köln). Als Aushilfen sind bis auf weiteres die Nachwuchs-Torhüter Kevin Jendrzej und Ronny Seibt (beide U23) bei den Übungen dabei.

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Aus diesem Trio werden nach derzeitigem Stand auch die Keeper für das erste Testspiel der Saison gegen den Bremer SV am Samstag in Malente (15.30 Uhr, Uwe Seeler Fußball Park) nominiert, wobei der Einsatz von Voll als sicher gelten dürfte.

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