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Trainer Alexander Blessin schaut konzentriert
  • Neuer Coach, neuer Blick: Der designierte neue St. Pauli-Trainer Alexander Blessin lässt Reservisten hoffen.
  • Foto: Imago

Trainer Blessin im Anflug! Welche St. Pauli-Spieler jetzt am meisten hoffen

Die Karten werden neu gemischt, wenn ein neuer Trainer kommt, heißt es. Auch wenn die Trümpfe die selben bleiben, so wendet sich für den einen oder anderen Spieler das Blatt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass einige Kiezkicker hoffen, unter der Regie des Nachfolgers von Aufstiegstrainer Fabian Hürzeler bessere Karten zu haben als in der zurückliegenden Saison. Vor allem ein Nationalspieler dürfte sich etwas ausrechnen, dessen unbestrittene Fähigkeiten bislang selten zu sehen waren – und auch kaum genutzt wurden.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der FC St. Pauli die Verpflichtung von Alexander Blessin offiziell macht. Der Trainer des belgischen Pokalsiegers Royale Union Saint-Gilloise wird die Kiezkicker bei ihrem Bundesliga-Comeback nach 13 Jahren Unterhaus coachen. Die Verhandlungsparteien sind sich einig geworden.

Der 51-jährige Deutsche ist nach MOPO-Informationen im Anflug. Allein die Vollzugsmeldung steht aus. Die Präsentation wird zeitnah erfolgen.

St. Pauli: Alexander Blessin wird Nachfolger von Hürzeler

Der aufstrebende Trainer, dessen Arbeitsweise und Fußballphilosophie jahrelang im Nachwuchsbereich von RB Leipzig geprägt wurde, macht mit dem Wechsel zu einem Bundesligisten den nächsten Schritt auf der Karriere-Treppe, rückt damit stärker in den Fokus. Unter den schwierigen Umständen des vorzeitigen Hürzeler-Abschieds und Zeitdrucks ist es dem Kiezklub gelungen, einen überzeugende Nachfolge hinzubekommen.

Während St. Pauli für Hürzeler rund fünf Millionen Euro Ablöse kassiert, die aufgrund von Boni noch anwachsen kann, zahlt der Verein für Blessin weniger als eine Million Euro, dem Vernehmen nach rund 800.000 Euro. Finanziell ein verdammt guter Deal, der auch sportlich fruchtbar sein kann. Sollte es dem gebürtigen Schwaben gelingen, mit den Braun-Weißen die erste Klasse zu halten, wäre es ein Top-Geschäft.

Danel Sinani hofft auf eine wichtigere Rolle

Bestehende Leistungsträger wie Kapitän Jackson Irvine, Torwart Nikola Vasilj oder Defensivstratege Eric Smith werden auch unter dem neuen Trainer Hauptrollen spielen. Andere, die unter Hürzeler Nebendarsteller waren oder so gut wie gar keine Rolle gespielt haben, dürften sich wieder Hoffnung machen.

Danel Sinani hatte sich sein erstes Saisontor fürs letzte Spiel aufgehoben. WITTERS
Danel Sinani beim Torjubel in Wiesbaden
Danel Sinani hatte sich sein erstes Saisontor fürs letzte Spiel aufgehoben.

Allen voran Danel Sinani, der in seiner ersten Saison bei den „Boys in Brown“ unter seinen Möglichkeiten geblieben ist – was auch an seinen Einsatzminuten liegt. Dass es der Offensiv-Allrounder kann, hat er im Trikot der luxemburgischen Nationalmannschaft gezeigt, wo er zum Stammpersonal zählt und in 63 Spielen 13 Tore erzielt und sieben Treffer vorbereitet hat. Luxemburg war erst in den Playoffs der Europameisterschafts-Qualifikation am jetzigen EM-Teilnehmer Georgien gescheitert.

David Nemeth und die zähe Mission Stammplatz

Es wird spannend sein, ob Blessin mehr Verwendung für Sinani hat, der auch als guter Standardschütze gilt. Nach dem Abgang von Marcel Hartel ist dieser Job bei St. Pauli vakant. Der technisch versierte 27-Jährige könnte auch von einem leicht veränderten System profitieren – und davon, dass seine Qualitäten eine Spielklasse höher mehr gefragt sind. In der abgelaufenen Saison verzeichnete er lediglich sieben Einsätze und 133 Spielminuten, erzielte aber im Saisonfinale in Wiesbaden das Siegtor zur Meisterschaft.

Auch Innenverteidiger David Nemeth wird (und muss!) darauf hoffen, dass es mit dem neuen Trainer auch einen Neuanfang für ihn gibt und er in der Vorbereitung die Chance bekommt, sich für einen Stammplatz zu bewerben, was auch sein Anspruch ist. Und: Nemeth wurde 2022 mit klarer Stammspieler-Perspektive für 1,3 Millionen Euro Ablöse von Mainz 05 verpflichtet – und Erstliga-Potenzial.

Bis heute ist er – auch verletzungsbedingt – ein Versprechen geblieben. Kann der 23-jährige Österreicher mit seinen physischen Voraussetzungen dem routinierten Hauke Wahl den Platz streitig machen?

Was passiert mit Boukhalfa, Albers und Maurides?

Kurzarbeiter Carlo Boukhalfa (17 Einsätze, 86 Minuten Spielzeit) muss darauf setzen, dass Blessin seine Qualitäten mehr schätzt als dessen Vorgänger, wobei die Chancen begrenzt bleiben dürften. Das gilt auch für die Mittelstürmer Andreas Albers und Maurides Roque Junior, die beide noch laufende Verträge haben. Allenfalls für einen der beiden dürfte in Zukunft Platz für eine Rolle als Ergänzungsspieler sein. Aber das wird jetzt der neue Trainer entscheiden. Die Besetzung des Bundesligakaders, Verstärkungen und auch Abgänge, ist eines der ersten Themen, denen sich Alexander Blessin widmen wird.

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