Trainer-Kandidat: Dimitrios Grammozis: Lieber HSV als St. Pauli?
An den FC St. Pauli hat Dimitrios Grammozis beste Erinnerungen – und sie sind noch frisch. Gegen den Kiezklub hatte der Trainer von Darmstadt 98 den ersten Dreier nach der Corona-Pause und mit dem 4:0 den höchsten Saisonsieg gefeiert, während diese Klatsche den Anfang vom Ende Jos Luhukays einläutete. Jetzt ist Grammozis ein Kandidat für die Nachfolge.
Arbeitslos. Das ist der offizielle Status des 41-Jährigen, der die „Lilien“ auf eigenen Wunsch verlassen und diese Entscheidung schon vor der Corona-Unterbrechung getroffen hat, weil er den angebotenen neuen Ein-Jahres-Vertrag des Vereins als mangelndes Vertrauen in seine Arbeit interpretierte.
An Angeboten mangelt es Grammozis jedoch nicht. Auch bei St. Pauli zählt er zum Kandidatenkreis und ist in Gesprächen.
Dimitrios Grammozis ein Kandidat bei St. Pauli
Der Deutsch-Grieche hat mit Darmstadt die zweitbeste Rückrunde aller Zweitligaklubs hinter sich, nur Bielefeld war besser. In der Abschlusstabelle landete sein Team auf Rang fünf und in der Auswärtstabelle auf Platz vier. Jemanden an der Seitenlinie, der weiß, wie man Auswärtsspiele gewinnt, kann St. Pauli nur allzu gut gebrauchen.
Ex-Bundesliga-Profi Grammozis (HSV, Lautern, Köln) bringt vieles mit, was St. Pauli sucht. Er ist ein moderner aufstrebender Coach, der mittelfristig in die Erste Liga will und in Darmstadt gezeigt hat, dass er eine Mannschaft weiterentwickeln kann.
HSV: Grammozis Option für Hecking-Nachfolge
Grammozis favorisiert eine offensive Spielweise auf Basis einer stabilen Defensive, gilt als sehr klarer, konsequenter, aber empathischer Typ und sagte erst kürzlich: „Das Menschliche steht bei mir immer an erster Stelle.“ Das klingt eigentlich wie das, was die Kiezkicker nach Luhukay brauchen.
Die Frage ist, was Grammozis will. Denn auch beim HSV ist er ein heißer Kandidat, sollte St. Paulis Erzrivale und Trainer Dieter Hecking künftig getrennte Wege gehen, worauf derzeit vieles hindeutet. Grammozis spielt auf Zeit. St. Pauli braucht einen Trainer, der mit voller Überzeugung kommt.
FC St. Pauli: Gespräche mit U19-Trainer Timo Schultz
Nach MOPO-Informationen hat es jetzt auch Gespräche zwischen dem Kiezklub und U19-Trainer Timo Schultz (42) gegeben, der für viele Fans der Wunschkandidat für den Cheftrainerposten ist. Innerhalb des Vereins gibt es jedoch auch Zweifel, ob der frühere Kiezkicker (2005 bis 2011) schon reif für den nicht nur in sportlicher Hinsicht herausfordernden Chef-Job im Spannungsfeld St. Pauli ist.
An der fachlichen Kompetenz von Schultz gibt es keinen Zweifel. Seinen Fußballlehrer hatte er 2018 mit der Note 1,0 gemacht. Einer der Jung-Trainerkollegen in seiner Abschlussklasse war übrigens Dimitrios Grammozis.