Maurides beim Training
  • Maurides darf seit einigen Tagen wieder mit St. Paulis Profis trainieren.
  • Foto: WITTERS

Training trotz doppelten Fingerbruchs: Maurides kämpft um seine Rehabilitation

Man kommt vermutlich keine großen Schritte vorwärts im Leben ohne Fehler zu begehen, aus denen man seine Lehren zieht. Dennoch muss man nicht zwingend Dinge falsch machen, um zu richtigen Schlüssen zu gelangen. Dass man als Fußball-Profi so austrainiert wie möglich in die Vorbereitung einer neuen Saison zu gehen hat, war auch schon bekannt, ehe Maurides dezent übergewichtig zum ersten Training unter dem neuen Coach Alexander Blessin erschien. Den Fehler hätte es für den Brasilianer also nicht gebraucht. Wobei es auch wichtig ist, wie er jetzt mit den Konsequenzen umgeht.

Das Training am Donnerstag war gerade ein paar Minuten alt, als der bullige Angreifer bei einer Spielform unglücklich auf seine linke Hand stürzte. Es folgte eine längere Behandlungspause, derweil die Kollegen schon zu nächsten Aufgaben schritten. Mit zwei in Tape gehüllten Fingern sollte Maurides dann erst einmal ein paar Meter laufen, um zu schauen, ob es für ihn weitergeht. „Beide gebrochen“, sagte er, als er am MOPO-Reporter vorbeilief, „aber ist nicht schlimm.“

Maurides brach sich im St. Pauli-Training wohl zwei Finger

Tatsächlich lief der 30-Jährige zurück zur Gruppe, meldete sich einsatzbereit und absolvierte die Einheit schließlich bis zum letzten Moment, ohne sich irgendwas anmerken zu lassen. Durchaus kein selbstverständliches Verhalten, vielmehr eines, das signalisieren soll: Ich habe verstanden.

Denn der Trubel war groß noch vor dem ersten Training der Sommervorbereitung. Maurides durfte ob seiner physischen Verfassung zunächst nicht mit dem Team trainieren und fand auch im Reiseaufgebot fürs Trainingslager in Scheffau keine Berücksichtigung. Das traf den Angreifer hart, es gab eine kurze Stellungnahme bei Social Media, die die Gesamtsituation nicht wirklich verbesserte.

Maurides wieder volles Mitglied des Teams

Auch direkt nach der Rückkehr aus Österreich war Maurides außen vor, bei einer Anfrage vor Transferschluss am vergangenen Freitag hätte St. Pauli gewiss die Tür sperrangelweit aufgehalten. Wenig überraschend schneite eine solche aber nicht herein. Also ist Maurides noch da, trainiert inzwischen wieder mit seinen Kumpels, die ihn als Typen durchaus schätzen, und bekommt in schöner Regelmäßigkeit Verbesserungskommentare von Blessin.

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Die nimmt der Angreifer durchaus wahr, versucht, sie umzusetzen, Bereitschaft zu zeigen. Auch dann, wenn ihm gerade mal zwei funktionierende Finger für den Gebrauch im wahrsten Sinne weggebrochen sind. Mehr kann er aktuell nicht tun. Ob die von ihm dargebotene Qualität ausreichend für die Liga ist und/oder die Trainer-Seite nachtragend oder eben nicht – um diese Fragen zu beantworten, muss Maurides vermutlich noch sehr viel Geduld mitbringen.

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