Transfer?: Lasse Sobiech: „Zum FC St. Pauli würde ich immer zurückkehren“
Es war eine kurze, aber intensive Zeit. Lasse Sobiech hat ihr seinen Stempel aufgedrückt. Der Ex-Kiezkicker wurde im Januar vom 1. FC Köln bis zum Juni an den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron ausgeliehen. Da die Saison im Nachbarland wegen der Corona-Krise vorzeitig beendet wurde, ist auch die Zeit des Innenverteidigers schneller abgelaufen, als er es sich gewünscht hat.
„Ich bin dennoch froh, dass ich für diesen Verein spielen konnte.“ In sechs Partien gelang ihm ein Kopfballtor, ansonsten stabilisierte er wie gewohnt die Abwehr. Trainer Bernd Hollerbach: „Lasse hat einen super Job gemacht.“
Zehenbruch bremste Lasse Sobiech beim 1. FC Köln aus
Nachdem der 29-Jährige das Millerntor 2018 verlassen hatte, ging es für ihn in Köln erst gut los, dann fiel er wegen eines Zehenbruchs monatelang aus. In der aktuellen Saison kam er dann nur einmal zum Einsatz. Das war unter Markus Gisdol.
Ex-St. Paulianer als Führungsspieler in Mouscron
Deshalb kam Sobiech das Leihgeschäft mit Mouscron gerade recht: „Es war herrlich, sofort wieder auf dem Platz zu stehen, wie bei St. Pauli voranzugehen, eine Mannschaft zu führen.“ Schade findet er, dass er seinen Ex-St. Pauli-Mitspieler Sami Allagui wegen dessen Verletzung und dessen Reha-Maßnahmen in Berlin nie in Mouscron angetroffen hat: „In gesundem Zustand hätte er uns richtig gutgetan.“
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Zeit beim 1. FC Köln hat Lasse Sobiech vorangebracht
Natürlich habe er sich über Kölns Bundesliga-Aufstieg im vergangenen Sommer und die Kehrtwende unter Gisdol in der Eliteklasse gefreut. Doch er gibt zu: „Wenn man selbst fast keinen Anteil am Erfolg hat, bringt alles nicht so viel Spaß.“ Die bisherige Zeit in Köln habe ihm dennoch viel gebracht: „Der FC hat einen tollen Kader mit klasse Spielern. Das Trainingsniveau ist immens hoch, ich konnte mich noch weiterentwickeln und wertvolle Erfahrungen sammeln.“ Auch privat lief es bestens: Mit Simon Terodde, Marcel Risse und Frederik Sörensen (aktuell an Young Boys Bern verliehen) ist er gut befreundet: „Die Kontaktsperre kompensieren wir mit Video-Konferenzen.“
Hamburg ist Lasse Sobiechs zweite Heimat
Sein fußballerischer Ehrgeiz ist Corona nicht zum Opfer gefallen. Logisch, dass Sobiech sich so seine Gedanken macht. Jetzt erfordert es die gegenwärtige Situation zwar, erst einmal die Entwicklung der Pandemie und auch die in Köln abzuwarten, aber klar ist: Lasse hat nach wie vor ein großes Herz für St. Pauli. „Hamburg ist meine zweite Heimat geworden. Zu St. Pauli würde ich immer zurückkehren, wenn der Verein mich will und braucht.“ Aber auch unabhängig davon wünscht er dem Kiezklub nichts so sehr wie den Aufstieg: „Klar sähe ich St. Pauli am liebsten in der 1. Liga.“ Und dafür drückt der „Lange“ (1,96 Meter) seinen früheren Mitspielern nach wie vor die Daumen.
Lasse Sobiech wünscht sich, dass die Bundesliga weiterspielt
„Ich wünsche meinen Kollegen, dass die deutschen Ligen ihre Saison zu Ende spielen können. Das würde auch den gebeutelten Fußballanhängern guttun.“ Nichtsdestotrotz hat Sobiech der Isolation durch Corona auch positive Seiten abgewonnen: „Man kann entschleunigen, sich beim Telefonieren mehr Zeit für seine Mitmenschen nehmen.“
Erste Gespräche mit St. Pauli schon im vergangenen Winter?
Aber vor allem sehnt er sich danach, wieder dauerhaft auf dem Platz zu stehen und dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. In Hamburg hat er nach wie vor viele Anhänger, die ihn gern wieder beim FC St. Pauli sehen würden. Dem Vernehmen nach soll es bereits im Winter lockere Gespräche gegeben haben. Aber da hatten die Hamburger noch ein Überangebot an Innenverteidigern. In der kommenden Saison allerdings werden die Leihspieler James Lawrence und Leo Östigard aller Voraussicht nach nicht mehr da sein.