Trotz Gelb-Rot-Gefahr: Afolayans Höhenflug gegen die Störche geht weiter
Diese Beziehung ist irgendwie eine besondere. An Duelle mit Holstein Kiel wird Oladapo Afolayan nach seiner Karriere mit Sicherheit besonders gerne zurückdenken, denn seine Bilanz gegen die Störche ist makellos. Das 2:1 am Samstag war das fünfte des Engländers, es gab den fünften Sieg, und wieder stand er mehrfach im Blickpunkt.
Manchmal muss man einfach nur Präsenz und Willen zeigen, um Besonderes zu ermöglichen. Die Flanke, die Elias Saad vors Kieler Tor gezirkelt hatte, war einen Tick zu zentral und darum eigentlich halbwegs ungefährlich. Afolayan aber versuchte trotzdem alles, um an den Ball zu kommen, den Holstein-Keeper Thomas Dähne fangen wollte – und dann vom 27-Jährigen irritiert und auch touchiert wurde.
Dapo Afolayan an St. Paulis Ausgleich beteiligt
Folge der Aktion: Dähne ließ die Murmel fallen, Danel Sinani stand genau richtig und wuchtete den Ball per Seitfallzieher zum 1:1-Ausgleich in die Maschen. Der Treffer hielt auch einer VAR-Prüfung wegen eines eventuellen Vergehens von Afolayan stand. „Ich sehe es überhaupt nicht so, dass das in irgendeiner Art und Weise ein Foul war“, befand auch Coach Alexander Blessin. Die inzwischen nicht mehr existente Regel, ein Torwart dürfe im Fünfmeterraum nicht attackiert werden, „fand ich schon immer blödsinnig, weil er ja seine Hände hat. Das ist sein Bonus“.
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Aber zurück zu Afolayan, der in Kiel ganz sicher keine besten Freunde mehr im Publikum finden wird, weil er über die Jahre zu einer Reizfigur an der Förde geworden ist. In der vorletzten Saison hatte er beim 4:3-Erfolg unter großem Jubel der Zuschauenden Gelb-Rot gesehen, und auch diesmal war das im Bereich des Möglichen. Kurz nach der Pause hatte er im Zweikampf Finn Porath unabsichtlich mit dem Ellbogen im Gesicht erwischt und dafür Gelb gesehen. Und fortan ritt er auf der Klinge.
Afolayan gewann alle fünf St. Pauli-Spiele gegen Kiel
Denn Afolayan war genervt, auch weil er gleich vier Mal recht rustikal von verschiedenen Gegenspielern umgesenst worden war, ohne dass die dafür verwarnt worden wären. Und als er sich dann auch noch einen kleinen Zwist mit Kiels Lasse Rosenboom leistete, blieb Blessin nichts anders übrig, als ihn gegen Noah Weißhaupt auszuwechseln. Aber Afolayan wird es verkraften. Der fünfte Dreier im fünften Vergleich mit dem Nordrivalen dominierte unterm Strich alles. Und beim Schlusspfiff nahm ihn Blessin noch einmal besonders innig in den Arm.
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