Trotz Super-Serie: St. Pauli-Trainer Schultz verspricht: Wir lassen nicht locker!
Plötzlich ist alles anders beim FC St. Pauli. Die wochenlange Abstiegsangst ist der Freude über die Serie mit drei Siegen hintereinander gewichen. Vorm Darmstadt-Spiel gibt der Kiezklub sogar ein Vollgas-Versprechen: Wir lassen nicht locker!
Angesprochen auf die drei Dreier in Folge sagt Trainer Timo Schultz: „Auf der einen Seite macht es den Jungs und mir viel mehr Spaß, wenn man erfolgreich Fußball spielt. Auf der anderen Seite lässt einen das noch wachsamer werden – weil man genau weiß, wo man herkommt und wie schnell sich das Blatt wieder wenden kann. Da sind bei uns gerade alle Antennen ausgefahren im Trainerteam.“ Heißt: Die Angst vor einem Rückfall treibt alle an, weiter alles aus sich herauszuholen.
Schultz verspricht: „Bei St. Pauli kehrt nicht der Schlendrian ein“
Schultz: „Man merkt aber auch bei den Jungs, dass hier nicht der Schlendrian einkehrt.“ Seine Jungs seien genauso fleißig, genauso gewissenhaft wie zuvor. „Sie kommen früh, sind im Kraftraum, geben im Training Gas, bleiben länger draußen. Die Stimmung ist gut, die Arbeitseinstellung auch.“
Die habe auch gestimmt in der Zeit, als es noch nicht gut lief – auch ein Grund, warum man sich aus dem Tal, aus dem Ergebnistief rausmanövrieren konnte.
St. Pauli gibt Vollgas: Fitte Spieler sorgen für Konkurrenz
Zudem ist die Personalsituation nicht nur wegen der im Winter hinzugekommenen Profis entspannt. Außer den Langzeitverletzten Christopher Avevor, Ryo Miyaichi und Christopher Buchtmann ist aktuell nur Afeez Aremu wegen Wadenproblemen angeschlagen.
Das führt zu einem zugespitzten, leistungsfördernden Konkurrenzkampf. Schultz: „Jeder sieht halt, es sind Jungs hinten dran, die mit den Hufen scharren, die auch den Anspruch haben zu spielen. Es sind teilweise sogar Spieler nicht mal im Kader, die in der Hinserie klare Stammspieler waren.“ Damit meint er beispielsweise Marvin Knoll.
Bankdrücker von St. Pauli fragen nach Extra-Einheiten
Das Druckmittel für den Coach: Sobald jemand nachlässt oder der Meinung ist, er könne ein bisschen weniger machen, wird der nächste da sein: „Wenn ich sehe, wie die Jungs, die hinten dran sind, Gas geben, mehr machen, wie sie sogar nach Extra-Einheiten an freien Tagen fragen, dann ist das der absolut richtige Weg, den wir hier gehen.“ Er wisse genau, dass es auch Härtefälle und Unzufriedenheiten unter den Spielern gebe. Frust oder auch Wut müsse man aber in positive Energie umwandeln, um sich für die Startelf oder den Kader aufzudrängen.
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Schultz hat den Anspruch, all seine Akteure unterstützen. Er selbst freut sich übrigens über den Support, den er in Krisenzeiten – auch von außen – von Holger Stanislawski, Benedikt Pliquett, Marius Ebbers und anderen Ex-Mitstreitern aus gemeinsamen braun-weißen Zeiten erhalten hat. „Der Zuspruch von alten Weggefährten, aber auch Trainerkollegen tut gut. Wenn auch von extern gesehen wird, dass wir eigentlich eine gute Arbeit leisten.“