Über 100.000 Euro Pyro-Strafe! St. Pauli-Boss Göttlich hofft auf Teillegalisierung
Sechsstellige Summe, Platz sieben in Deutschland: Der FC St. Pauli ist in Sachen Pyro-Vergehen seines Anhangs ganz vorne mit dabei. Präsident Oke Göttlich ist bekannt für seine freidenkerische Haltung diesbezüglich, weiß zugleich um den finanziellen Schmerz, den die leuchtenden Tribünen nach sich ziehen – und fordert deshalb nachdrücklich eine vorwärtsgerichtete Pyro-Debatte.
Genau 133.940 Euro an Strafzahlungen musste der FC St. Pauli in der abgelaufenen Saison an Pyro-Strafen an den DFB abstottern, nur sechs Klubs traf es deutschlandweit härter. Für einen Verein der Größenordnung des Kiezklubs eine empfindliche Summe.
St. Pauli-Boss Göttlich würde Geld sinnvoller investieren
„Sechsstellig tut natürlich weh“, gesteht Göttlich – zumal einem Verein, dessen finanzielle Ausrichtung weit über den reinen sportlichen Erfolg hinaus durchaus werteorientiert gedacht wird: „Der FC St. Pauli könnte das Geld hervorragend für viele sinnvolle Vorhaben gebrauchen.“
Zugleich hält Göttlich wenig von einem absoluten Verbot. Deshalb gelte es grundsätzlich, Pyrotechnik „in geordnetem Rahmen als gangbar“ einzuordnen. Sein Kritikpunkt richtet sich weniger gegen den Strafenkatalog als solchen denn gegen dessen Einbettung in die Pyro-Regularien: „Es gibt derzeit kein vernünftiges Verhältnis zwischen Strafenkatalog und Möglichkeiten für ein geordnetes Abbrennen und Verantwortungsübernahme bei einigen Fans.“
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Entsprechend wichtig ist es Göttlich, ob der Pyro-Thematik lösungsorientiert zu denken. Man müsse Gespräche führen mit Fans, mit Verbänden, und sich der Frage widmen, was für eine Teillegalisierung nötig wäre: „Daran müssen wir arbeiten.“