• Nikola Vasilj bewarb sich vor allem mit spektakulären Paraden für die Nummer eins des FC St. Pauli.
  • Foto: WITTERS

Vasilj? Smarsch? St. Paulis T-Frage kurz vor der Klärung

Die Frage gehört zweifelsfrei zu den spannenden vor dem Saisonstart des FC St. Pauli: Welchem Torhüter schenkt Timo Schultz das Vertrauen am Sonntag gegen Holstein Kiel und dann vermutlich auch fortan in der Saison? Egal, wer am Ende die Nummer eins werden wird, das vom Trainer mehrfach erwähnte „Duell auf Augenhöhe” zwischen Nikola Vasilj und Dennis Smarsch war und ist in der Tat eines.

Beim letzten Test am vergangenen Samstag gegen Hertha BSC durfte wie abgesprochen Smarsch zwischen die Pfosten. „Die zwei Schüsse, die aufs Tor kamen, waren drin”, urteilte Schultz nach dem 2:2 gegen Smarschs ehemaligen Arbeitgeber. Eine echte Chance hatte der 22-Jährige bei beiden Treffern nicht, ansonsten sei der 1,95-m-Hüne „sehr lautstark” gewesen, habe „gut mitgespielt” und die Standards des Erstligisten „gut entschärft mit seiner Präsenz in der Luft”. Dazu kam eine Glanztat kurz vor Schluss, als er aus einem Eins-gegen-Eins gegen Werthmüller als Sieger hervorging.

Vasilj und Smarsch kassierten zuletzt beide je zwei Gegentreffer

Insgesamt, so Schultz, war der Auftritt ähnlich wie jener von Vasijl in der Woche zuvor gegen Odense. Auch der Bosnier konnte sich kaum auszeichnen, beide Schlussmänner sind quasi Leidtragende der insgesamt deutlich verbesserten Arbeit der Vorderleute gegen den Ball. Aber auch der 25-Jährige kassierte zwei Buden, war dabei ebenso von Schuld freizusprechen wie sein Konkurrent am Samstag.

Und nun?

St. Paulis Coach freut sich über unterschiedliche Torwart-Typen

Schultz hat mehrfach klargestellt, dass die Eindrücke aus dem Training in der Summe mehr aussagen als jene aus den Testspielen. „Beide sind lautstark dabei, was das Coaching angeht”, erklärte er, das sei ihm besonders wichtig. Trotzdem seien sie als Torwart-Typen unterschiedlich. „Nikola glänzt teilweise mit richtig spektakulären Paraden, Dennis ist richtig gut mit dem Ball am Fuß und hat im Vergleich zur letzten Saison einen Riesenschritt gemacht, was die allgemeine Präsenz angeht”, lobte der 43-Jährige. „Ich habe bei beiden ein sehr gutes Gefühl.”

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Und so wird am Ende eine Nuance den Ausschlag geben, die Erfahrung könnte so eine sein. Da liegt der eher grazile Vasilj mit 37 Erstliga-Partien in der Heimat und der Ukraine plus einigen Pokal-, zwei Europa-League- und zwei A-Länderspiel-Einsätzen deutlich vor dem Hünen Smarsch, der seine drei Profi-Begegnungen (zwei mit Hertha in der Bundesliga, einmal mit St. Pauli gegen Hannover) jeweils verlor.

St. Paulis weitere Torwart-Planung ist noch völlig offen

Davon, wie sich der Sieger und Verlierer des Duells am Ende präsentieren werden, hängt auch die weitere Torhüter-Planung auf dem Kiez ab. Zurzeit ist noch alles möglich: der Fortbestand des Ist-Zustands mit dem Duo plus Jesper Heim aus der U23 als Nummer drei, Verstärkung durch ein weiteres Talent oder gegebenenfalls gar nach Schließung des Transferfensters noch die Verpflichtung eines sehr erfahrenen, aber vereinslosen Keepers.

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