Hier bleibt St. Pauli-Torwart Nikola Vasilj im Duell mit Mainz-Stürmer Jonathan Burkardt Sieger.
  • Hier bleibt St. Pauli-Torwart Nikola Vasilj im Duell mit Mainz-Stürmer Jonathan Burkardt Sieger.
  • Foto: IMAGO / Lobeca

Vasilj spielt gegen Deutschland – und St. Pauli gehen die Torhüter aus!

Während der Großteil der St. Pauli-Profis beim Training an der Kollaustraße ab Dienstag die 0:3-Pleite gegen Mainz verarbeitet und am Donnerstag bei Hannover 96 ein Testspiel bestreitet, packt ein braun-weißen Quintett die Koffer und findet Ablenkung bei der jeweiligen Nationalmannschaft. Die MOPO gibt einen Überblick, welche Kiezkicker in den nächsten Tagen auf Tour sind. In Sachen Profi-Torhütern ist die Personallage derweil alarmierend.

Soll keiner sagen, am Millerntor würden keine Karrieren gemacht: Am Samstag schenkte der Mainzer Jonathan Burkardt St. Pauli-Keeper Nikola Vasilj zwei Buden ein, am Sonntag rief ihn Julian Nagelsmann an. Der Bundestrainer berief den 24-Jährigen für die bevorstehenden DFB-Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande.

Damit kommt es bereits am Freitag zum kuriosen Wiedersehen der beiden Kontrahenten. Denn Vasilj hütet das Tor der Bosnier und verdiente sich dort beim jüngsten 0:0 in Ungarn Bestnoten.

Wiedersehen mit Burkardt in Bosnien

Ganz im Gegensatz zum fehlerhaften Auftritt gegen Mainz, bei dem er nach fünf Minuten Burkardts Hinterkopfballtor zum 0:1 verschuldete. „Ich wollte rauskommen und den Ball wegfausten. Aber ich habe ihn zu spät gesehen und er hat den Ball über mich gechippt“, erklärte Vasilj seinen Fehler.

Verschätzt: Nikola Vasilj eilt aus seinem Tor, Jonathan Burkardt überlupft ihn jedoch mit dem Hinterkopf zum 1:0. IMAGO / Lobeca
Jonathan Burkardt trifft zum 1:0
Verschätzt: Nikola Vasilj eilt aus seinem Tor, Jonathan Burkardt überlupft ihn jedoch mit dem Hinterkopf zum 1:0.

Beim Wiedersehen im bosnischen Zenica hat er die schnelle Gelegenheit, es besser zu machen – wenngleich Burkardt wohl keine 90 Minuten auf dem Platz stehen dürfte wie am Samstag am Millerntor. Für die Platzierung in der Nations-League-Gruppe A3 ist das bosnische Rückspiel gegen Ungarn am nächsten Montag indes wohl wichtiger als das Resultat gegen die DFB-Elf.

St. Pauli hat aktuell keinen Profi-Ersatz für Vasilj im Kader

Bitter für St. Pauli: Hinter Vasilj gibt es aktuell keinen Ersatz im Profi-Kader. Ersatzmann Ben Voll erlitt im Regionalliga-Derby eine Fraktur des Unterkiefers und wurde operiert. Auch Sören Ahlers und Sascha Burchert stehen aktuell wegen Verletzungen nicht zur Verfügung.

Beim Training am Dienstag an der Kollaustraße waren als Torhüter auf dem Platz: Ronny Seibt und Kevin Jendrzey aus der U23. Beide sind 19 Jahre alt.

Sinani droht der Abstieg, Stevens hofft auf EM-Endrunde

Vasilj ist einer von vier Kiezkickern, die sich in den nächsten Tagen auf Länderspiel-Tour befinden. Am nächsten Montag dürfte es auch zu einem St. Pauli-internen Abwehrduell kommen, wenn Karol Mets mit seinen Esten gegen die Schweden (doch wieder ohne Eric Smith) antritt.

St. Paulis Bankdrücker Danel Sinani ist in der Nations-League-Gruppe C3 mit Luxemburg am Samstag in Bulgarien und am nächsten Dienstag in Belarus am Start. Bei zwei Niederlagen könnten im ungünstigsten Fall bereits Relegationsspiele zur untersten Kategorie des UEFA-Wettbewerbs feststehen.

Im Junioren-Bereich hofft St. Paulis Mittelfeld-Talent Fin Stevens auf die Qualifikation zur U21-Europameisterschaft. Seine Waliser wären mit einem Sieg gegen Tschechien am Freitag nahezu sicher für die Endrunde 2025 in der Slowakei qualifiziert. Schon ein Unentschieden würde mindestens den Einzug in die Playoff-Runde sichern. Am nächsten Dienstag testet Wales dann beim EM-Gastgeber Slowakei.

St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine spielt mit Australien in der WM-Qualifikation gegen China (Donnerstag) und in Japan (nächsten Dienstag). Nachdem in den ersten beiden Spielen kein Tor gelungen war, musste Nationaltrainer Graham Arnold nach sechs Jahren gehen. Nun werden die „Socceroos“ von Tony Popovic gecoacht, der vor zehn Jahren mit den Western Sydney Wanderers die asiatische Champions League gewann.

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Statt vier Nationalspielern „on tour“ wären es normalerweise sieben Kicker gewesen, die Arbeitsurlaub vom FC St. Pauli nehmen. Doch der Australier Connor Metcalfe, der Schwede Smith und der Deutsche-Tunesier Elias Saad verletzten sich in der vergangenen Woche und mussten ihren Nationaltrainern absagen.

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