Verkaufsstart bekannt: Ab wann Fans St. Pauli-Genossen werden können
St. Paulis Präsident Oke Göttlich wählte große Worte. Von dem „wichtigsten Projekt für den FC St. Pauli seit dem Neubau des Millerntor-Stadions“ sprach der 48-Jährige in der Pressemitteilung, die der Verein am Mittwochnachmittag veröffentlichte und auf deren Inhalt viele Fans bereits seit Wochen gewartet haben werden: St. Pauli verkündete den Verkaufsstart für die Anteile an der neu gegründeten Genossenschaft.
Am 10. November beginne die, so formulierte es der Verein, „Zeichnungsphase“, bis Ende Januar kommenden Jahres soll sie andauern. Für 850 Euro können Fans dann Anteile an der „Football Cooperative Sankt Pauli 2024 eG“ erstehen – 750 Euro kostet ein Anteil, 32 Euro entfallen auf Verwaltungsgebühren und 68 Euro auf Rücklagen für die Genossenschaft.
St. Pauli will mit der Genossenschaft bis zu 30 Millionen Euro einnehmen
Die Genossenschaft sei „das perfekte Modell für den FC St. Pauli“, sagte Göttlich. Der Verein will auf diese Weise künftige Unternehmungen finanzieren und bis zu 30 Millionen Euro einnehmen. Dazu gehört etwa der Erwerb einer Mehrheit am Millerntorstadion. In Transfers soll das Geld dagegen nicht fließen. Eine andere Finanzierung sei möglich, sagte Göttlich mit Blick auf die – nicht selten fußballfernen – Investoren anderer Vereine.
Die Kapitalzufuhr über eine Genossenschaft sei für Mitglieder viel nachvollziehbarer als die Auslagerung der Profiabteilung, ein Investoreneinstieg oder der Verkauf von Merchandise-Rechten, sagte Wilken Engelbracht, Kaufmännischer Geschäftsleiter des FC St. Pauli und Aufsichtsrat in der Genossenschaft, der Mitteilung zufolge.
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Im September dieses Jahres hatte der Verein die Pläne für das neuartige Genossenschaftsmodell vorgestellt. Demnach sollen alle Mitglieder – unabhängig von der Zahl ihrer Anteile – über die Aktivitäten der Genossenschaft gleichberechtigt und mit einer Stimme mitentscheiden dürfen. Der Genossenschaft vor stehen Christopher Heinemann, Thomas Collien, Miriam Wolframm und Andreas Borcherding.