• Sören Gonther spielte viele Jahre für den FC St. Pauli, dann für Dynamo Dresden und aktuell für Erzgebirge Aue.
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Verletzungs-Flut nach der Corona-Pause?: Ex-St. Pauli-Kapitän sieht Terminhatz kritisch

Wie vermutlich fast alle deutschen Fußball-Profis freut sich auch Sören Gonther auf die Fortsetzung der Saison. Aber der langjährige Kiezkicker und heutige Abwehrchef des FC Erzgebirge Aue spricht in der MOPO auch offen seine Bedenken an.

Der 33-Jährige, der fünf Jahre lang am Millerntor spielte, befürchtet eine Extrem-Belastung bis zum Saisonende, der nicht jeder gewachsen sein wird: „Wir haben in den vergangenen sieben Wochen erst Individualtraining gehabt, dann in kleinen Gruppen gearbeitet. Das ist in keiner Weise vergleichbar mit einem Mannschaftstraining, hat teilweise Reha-Charakter. Wenn es jetzt nach nur einer Woche Vorbereitung ohne Testspiele alle paar Tage eine umkämpfte Partie gibt, dann befürchte ich ein erhöhtes Verletzungsaufkommen.“

Gonther: „Vereine mit einem großen Kader werden Vorteile haben“

Die englischen Wochen seien für jeden einzelnen Akteur in Fußball-Deutschland eine „riesige körperliche Herausforderung“. Gonther glaubt: „Vereine mit einem sehr großen Kader werden Vorteile haben.“

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Gonther sieht Geisterspiele als notwendiges Übel

Die bevorstehenden Geisterspiele würden ihn nicht unbedingt reizen: „Meinen Beruf liebe ich auch, weil ich vor großem Publikum spielen darf. Aber natürlich freue ich mich auf Fußball. Ich bin ich froh, dass es überhaupt weitergeht. Einen Wettkampf  kann man durch nichts kompensieren.“

Am Freitag begann für Erzgebirge Aue das Mannschaftstraining

Am Donnerstag wurde Gonther zusammen mit seinen Teamkollegen zum dritten Mal innerhalb einer knappen Woche auf das Coronavirus getestet. Am vergangenen Montag war ein Betreuer positiv getestet worden, weshalb die gesamte Truppe noch mal für drei Tage in Quarantäne musste. Da alle Aue-Akteure beim erneuten Check negativ geblieben sind, startete am Freitag das Mannschaftstraining.

Ekel-Gefühl bei den Corona-Tests

Dass die Corona-Tests in den kommenden Wochen ein ständiger Begleiter im Profi-Alltag werden sollen, verursacht in ihm ein Unwohlsein: „Wenn dir die Stäbchen in den Rachen geschoben werden, ist das noch aushaltbar. Aber wenn es tief in die Nase geht, dann ist das eklig – da tränen dir die Augen.“

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