Leo Östigard
  • Leo Östigard tritt beim Derby 2020 gegen eine HSV-Eckfahne.
  • Foto: WITTERS

Verliebt in St. Pauli: So sieht die Zukunft von St. Pauli-Derbyheld Östigard aus

Was macht eigentlich Leo Östigard? Der einstige Publikumsliebling am Millerntor wurde vor einem Jahr mit der SSC Neapel italienischer Meister, versucht sein Glück nun aber in Frankreich.

„Der norwegische Verteidiger ist rau im Zweikampf, verfügt über eine bemerkenswerte Gelassenheit und ein Gespür für das Timing, um sich in der Luft zu behaupten. Auch bei Angriffsverstößen stellt er eine Bedrohung für den Gegner dar.“

So begrüßte Stade Rennes den 24-Jährigen, für den der bretonische Klub immerhin sieben Millionen Euro nach Neapel überwiesen hat. Auch der VfL Wolfsburg soll interessiert gewesen sein.

Leo Östigard wechselt zu Stade Rennes

Was die Fans des dreimaligen französischen Pokalsiegers erst noch erfahren mussten, wissen die Anhängerinnen und Anhänger des FC St. Pauli schon seit der Saison 2019/20, in der Östigard als blutjunger Abwehrspieler die Ränge am Millerntor beeindruckte. 28 Zweitliga-Spiele absolvierte er für den Kiezklub – und bewies seine Qualität bei Angriffsvorstößen im letzten Einsatz, als er in Wiesbaden sei einziges Tor für Braun-Weiß köpfte.

Karate-Tritt gegen HSV-Eckfahne im Volksparkstadion

Seine fachgerechte Feierfähigkeit bewies er schon zuvor, als er bei einem gewonnenen Derby im Volksparkstadion eine Eckfahne mit HSV-Raute in Karate-Manier zu Boden beförderte. „Wenn ich irgendwann meine Karriere beende, wird dieses Spiel eines meiner größten gewesen sein“, ordnete er das 2:0 im Stadtderby ein.

Östigard war damals als Leihspieler von Brighton & Hove Albion an die Elbe gekommen. Für den verleihfreudigen englischen Erstligisten spielte er nie, dafür aber in Coventry, Stoke und schließlich bei Genua 93 sogar ein knappes halbes Jahr unter dem aktuellen St. Pauli-Trainer Alexander Blessin.

Kopfballtor gegen Real Madrid in der Champions League

Genua stieg zwar ab, aber Östigard hatte in 14 Serie-A-Spielen genug Eindruck hinterlassen, um von Neapel verpflichtet zu werden – mit denen er dann im Folgejahr 2023 souverän die italienische Meisterschaft gewann. In der Champions League ging es gegen den FC Liverpool und Real Madrid. Den „Königlichen“ schenkte er sogar ein Kopfballtor ein.

Eine illustre Laufbahn mit vielen Stationen. Und trotzdem wird Östigard nicht müde, St. Pauli als seine „große Liebe“ zu bezeichnen. „Leo liebt St. Pauli wirklich“, bestätigte Andreas Bornemann, damals wie heute St. Paulis Sportchef. Bornemanns Wahl des Hürzeler-Nachfolgers ist durchaus im Sinne des Ex-Spielers. „Er ist ein guter Trainer“, sagt Östigard über Blessin.

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Nun könnte der FC St. Pauli dem norwegischen Nationalspieler sogar die Bundesliga bieten. Doch bei aller Liebe: Der Marktwert des Neu-Franzosen übersteigt das braun-weiße Budget dann doch. Mit 24 hat Östigard aber auch noch genug Zeit, sein Vorhaben zu verwirklichen, unbedingt noch einmal zu St. Pauli zurückzukehren. Sein Vertrag bei Stade Rennes läuft bis 2027. Mitte August steht das Heimspiel gegen Olympique Lyon an.

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