St. Pauli-Spieler jubeln

Gemeinsam stark: Die Kiezkicker feiern den 3:0-Sieg gegen Union Berlin – und sind das beste Rückrundenteam. Foto: WITTERS

Verrücktrunde! St. Pauli ist Spitzenreiter und empfängt den Zweiten zum Topspiel

Es kann durchaus verwirrend sein mit der Hinrunde, der Rückrunde und dem Jahreswechsel. Die Winterpause markiert nicht zwangsläufig die Halbzeit einer Saison. Und so kommt es, dass der FC St. Pauli zwar die ersten beiden Spiele des neuen Jahres verloren hat, aber in der Rückrunde nicht nur unbesiegt, sondern ohne Punktverlust und Gegentor ist. Mit sechs Punkten und 5:0 Toren führen die Kiezkicker die Rückrundentabelle der Bundesliga an – und bestreiten am Samstag im ausverkauften Millerntorstadion das Spitzenspiel der Stunde.

Kein Witz. Denn mit dem FC Augsburg gastiert der Tabellenzweite des (zugegeben noch jungen) Rückrunden-Rankings an. Die Fuggerstädter haben ebenfalls 6:0 Punkte auf dem Konto bei einem Torverhältnis von 4:1. Einzig Bayern München hat ebenfalls die ersten beiden Spiele der zweiten Saisonhälfte gewonnen (5:3 Tore).

Eine Momentaufnahme – mahnt auch St. Pauli-Trainer Alexander Blessin. Aber was für eine!

St. Pauli bestes Rückrundenteam, Augsburg das zweitbeste

Der braun-weiße Start in die zweite Hälfte dieser Spielzeit kann sich mehr als sehen lassen, die beiden Siege gegen die Kellerkonkurrenten Heidenheim und Berlin waren echte Big Points und die ersten beiden Dreier in Serie der Saison. Auch die sogenannte Formtabelle der letzten fünf Spieltage dokumentiert die gute Entwicklung der Kiezkicker: Platz fünf. Und in den vergangenen acht Spielen sammelte St. Pauli zwölf Punkte und damit mehr als etwa Leipzig (11 Zähler), Gladbach oder Freiburg (beide 10).

Der Blick auf die echte Tabelle dürfte den Kiezkickern und ihren Fans ebenfalls Freude machen und Zuversicht im Klassenkampf verleihen. Mit 20 Punkten steht der Aufsteiger auf Rang 13, punktgleich mit Union. Das Torverhältnis von 17:21 ist deutlich besser als das aller Mannschaften dahinter. Der FC Augsburg ist als Zwölfter Tabellennachbar, hat aber fünf Punkte mehr auf dem Konto.

Starke Entwicklung – aber Blessin warnt und mahnt

Blessin lobte nach dem zweiten Heimsieg der Saison den „Reifeprozess“ seiner Mannschaft, die bessere Balance zwischen Defensive, die weiterhin die Basis ist, und Offensive sowie die verbesserte Durchschlagskraft. Aber: „Die 20 Punkte werden nicht reichen“, betont der Coach. „Wir können jetzt einen auf gute Laune machen – aber das ist nicht unser Ansinnen.“

Rückenwind ja, Euphorie nein und schon gar nicht das Gefühl, dass irgendetwas von selbst läuft. Der Coach steuert verbal hart dagegen. „Das Gefühl von den zwei Siegen hilft uns natürlich auch. Trotzdem gilt es immer, den Finger in die Wunde zu legen und zu sagen: Da müssen wir dranbleiben Es gilt, in keinster Weise einen Zentimeter davon wegzugehen“, fordert er weiter vollen Einsatz und Fokus im Training und im Spiel. Siege dürfen und sollen genossen und mit den Fans gefeiert werden, aber nur kurz. Am Tag danach „gilt der Fokus dem nächsten Spiel. Das sage ich nicht einfach so, sondern das müssen wir schon richtig einordnen.”

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