Eric Smith gerät mit Hürzeler aneinander.
  • Eric Smith gerät mit Fabian Hürzeler aneinander.
  • Foto: Sreenshot: Sky

„Viel Adrenalin“: Smith erklärt Zoff mit Hürzeler und schwimmt im Glück

Es war eine Szene, die so gar nicht reinpasste in den braun-weißen Aufstiegs-Freudentaumel an diesem für den FC St. Pauli historischen Tag. Wenige Minuten, nachdem Marcel Hartel das 3:0 erzielt und damit die nächste Party-Stufe am Millerntor gezündet hatte, wechselten die Kiezkicker aus. Abwehrchef Eric Smith musste vom Rasen – und das schmeckte dem Schweden, der im entscheidenden Heimspiel gegen Osnabrück sein Comeback gegeben hatte, überhaupt nicht. Nach dem Verlassen des Spielfeldes ging Smith auf Trainer Fabian Hürzeler los, brüllte den Coach an, es wurde sogar handgreiflich.

Das Wortgefecht, bei dem die Abwehrkante und Hürzeler fast Stirn an Stirn angemotzt hatten, sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Der Schwede war sichtlich wütend, vorzeitig aus dem Spiel genommen worden zu sein, wollte in diesem ganz besonderen Spiel bis zum Schluss auf dem Platz stehen und den emotionalen Moment beim Abpfiff inmitten seiner Teamkollegen erleben.

Eric Smith rasselt mit Fabian Hürzeler aneinander

Es dürften nicht allzu freundliche Worte gewesen sein, die Smith dem Coach an der Seitenline entgegen schleuderte. Hürzeler motzte zurück, schob seinen Führungsspieler in Richtung Bank, woraufhin der sich noch einmal umdrehte und zurückschubste. Ein Eklat – eigentlich. Doch im kollektiven Jubel nach dem Abfiff und den ausgelassenen Feierlichkeiten ging der Moment unter. Zu Recht.

Schnell hatten sie sich wieder lieb, Trainer und Spieler, deren Wertschätzung und auch Sympathie füreinander besonders groß sind. Smith, der nach dem Spiel mit nacktem Oberkörper und einer Pulle Astra durch die Mixed Zone des Stadions flitzte und beim Feiern ganz vorn dabei war, entschuldigte sich für die Szene.

Smith erklärt Zoff mit Trainer: „Viel Adrenalin“

„Wir hatten viel Adrenalin“, erklärte Smith den Ausbruch. „Ich wollte nicht vom Platz. Ich habe zu hart reagiert. Ich bin super-sorry deswegen. Das habe ich ihm auch direkt gesagt.“

Fabian Hürzeler wurde von den Fans nach Abpfiff auf den Händen getragen. picture alliance/dpa/Christian Charisius
Fabian Hürzeler wurde von den Fans nach Abpfiff auf den Händen getragen
Fabian Hürzeler wurde von den Fans nach Abpfiff auf den Händen getragen.

Die Sache war schnell vergessen, die Laune und Harmonie nicht getrübt. Smith war nach dem Sieg und besiegelten Aufstieg überglücklich. „Ich kann das nicht beschreiben, weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist unglaublich. Wir haben die ganze Saison über so hart gearbeitet. Es hat eine Menge Mut gebraucht, in dieses Spiel zu gehen, denn Osnabrück hatte nichts mehr zu verlieren. Ich bin stolz auf die Jungs. Wir sind endlich da, wo wir sein wollten.“

Kiezkicker feiern Aufstieg ausgiebig im Stadion

Dieser 12. Mai sei zu „hundert Prozent“ der beste Tag seines Lebens, schwärmte der tätowierte Blondschopf. Für den Feier-Abend kündigte er an, dass „Alles“ gehen werde. Einen Plan gab es zu diesem Zeitpunkt nicht. „Ich hoffe, es gibt eine Menge Bier – und dann werden wir weitersehen.“

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