Volle Rückendeckung: Darum zweifelt St. Pauli-Boss Göttlich nicht an Trainer Luhukay
Der FC St. Pauli hat gegen den Tabellenletzten Dresden zumindest in der ersten Halbzeit mitreißenden Fußball gespielt, aber nach 90 Minuten und 20:3 Torschüssen gegen einen schwachen Gegner nur 0:0 gespielt. Der Kiezklub befindet sich weiter in akuter Abstiegsgefahr. Dennoch ist die Trennung von Trainer Jos Luhukay kein Thema.
In einem Gespräch mit „NDR 90,3“ erklärt Präsident Oke Göttlich die Gründe für das Festhalten am Coach. Der 44-Jährige gab sich nach der enttäuschenden Nullnummer unaufgeregt, sagte auf mögliche Abstiegsangst angesprochen: „Jetzt wollen wir mal ganz gemütlich den 22. Spieltag verdauen und uns angucken, wie wir hier Fußball gespielt haben. Und wir freuen uns auch weiterhin auf gute Spiele am Millerntor und hoffen, dass wir auch auswärts gute Spiele folgen lassen können.“
Oke Göttlich setzt auf die Erfahrung von Jos Luhukay
Dass gute Spiele allein nicht genug sind, ist auch ihm klar: „Ich bin mir sehr sicher, dass ein erfahrener Trainer wie Jos Luhukay genau das richtig einschätzen kann und wir mit Sicherheit die Maßnahmen finden werden, dass wir den Torerfolg und dann auch die Punkte erzwingen.“
Unmissverständlich macht Göttlich deutlich, dass Luhukay volle Rückendeckung hat. Schmunzelnd erklärt er: „Außer Sie wüssten jetzt jemanden, der deutlich besseren Fußball spielen lassen würde – bei deutlich mehr Torerfolgen, dann würde ich selbstverständlich noch mal darüber nachdenken …“
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Oke Göttlich vor dem Derby gegen den HSV: Unsere Spielidee ist sichtbar
Dem Derby gegen den HSV sieht der Boss, der seit dem 16. November 2014 an der Vereinsspitze steht, ebenfalls gelassen entgegen. Die Befürchtung, dass St. Pauli auch aufgrund der anhaltenden Auswärtsschwäche chancenlos ist, hat er nicht: „In dieser Liga mit Spielen zu planen – ich glaube, das sollte weder der Tabellenführer noch der Tabellenletzte tun. Ich will nicht alles in den Himmel loben und auch nicht schönreden, darum geht es mir nicht. Wir haben eine Idee, wie wir Fußball spielen wollen. Die Idee ist sichtbar. Wir sprechen sehr viel mit allen Beteiligten, die an der Kollaustraße hauptamtlich tätig sind. Und wir sind überzeugt davon, einen Weg einzuschlagen, der genau in den Punkten und in den Toren enden wird.“
Hamburgs Derby ohne Pyro? Für Göttlich schwer vorstellbar
Bei den letzten Stadt-Derbys wurden wegen des Abrennens von Pyrotechnik stets hohe Strafen fällig. Geld für eine mögliche erneute Verurteilung will Göttlich nicht zurücklegen. Er berichtet von „fruchtbaren“ Gesprächen mit den Fans. Jedoch: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Derby gänzlich ohne alles auskommen wird. Dafür ist es zu emotional, das gehört dann auch zum Fußball dazu. Sollte es zu Strafen kommen, ja, dann müssen wir sie wahrscheinlich tragen, so ungern wir das tun. Natürlich ist das etwas, was wir nicht toll finden.“
Oke Göttlich findet die Pyro-Idee des HSV interessant
Die Pyro-Problematik sei nicht so einfach mit den bisherigen Maßnahmen aus den Stadien zu entfernen. Kontrolliertes und vom DFB genehmigtes Abbrennen wie zuletzt beim HSV findet er interessant, doch gesprochen habe man über eine vergleichbare Aktion am Millerntor noch nicht. Wohl aber über die Tabelle nach dem 34. Spieltag. Göttlich: „Ich bin mir sicher, dass wir im gesicherten Mittelfeld landen werden.“