Lars Ritzka im Duell mit Benedict Hollerbach

St. Paulis Lars Ritzka (r.) im Duell mit Unions Benedict Hollerbach Foto: WITTERS

„Vom Rücken in den Oberschenkel“: Wie lange fällt St. Paulis Ritzka aus?

Das Comeback begann vielversprechend und endete schmerzhaft. Für Lars Ritzka war das Heimspiel gegen Union Berlin schon zu Halbzeit beendet. Dennoch hatte der Aushilfs-Innenverteidiger, dessen Aufstellung nicht ohne Risiko war, einen wichtigen Beitrag zum hochverdienten 3:0-Sieg am Sonntagabend geleistet. Ob und wie lange er erneut ausfallen wird, ist noch unklar.

Keine Lust zu reden. Leicht humpeln ging Ritzka nach dem Spiel durch die Mixed Zone des Millerntorstadions in Richtung Kabine. Der Versuch, mit ihm zu sprechen, wurde mit einem Abwinken des Linksfußes abgelehnt. Frust über die Verschlimmerung seiner alten Probleme und eine drohende erneute Zwangspause?

Lars Ritzka muss Comeback vorzeitig abbrechen

„Es ist vom Rücken in den hinteren Oberschenkel gezogen“, erklärte Trainer Alexander Blessin nach der Partie die Probleme seines Spielers. Resultat sei ein Spannungsgefühl im Muskel gewesen, über das Ritzka in der Halbzeitpause geklagt hatte, besonders bei längeren Sprints bei hohen Bällen des Gegners sei das aufgetreten. Ein zu großes Risiko, ihn weiterspielen zu lassen.

Jähes Ende eines Comebacks, für das Ritzka sogar fitgespritzt worden war. Schmerzhaft – in doppelter Hinsicht.

Wie schwerwiegend die neuen alten Probleme sind, ist noch unklar. Das müsse abgewartet werden. „Es ist schwierig“, so Blessin. „Die Frage ist: wie kriegen wir das wieder in den Griff. Vielleicht müssen wir ihn mal komplett rausnehmen.“ Heißt: Trainingspause, keine Belastung, nur Behandlung.

Rückschlag: Wieder längere Pause für Ritzka?

Der Coach der Kiezkicker hatte sich bei der Benennung seiner Startelf für die „linke Nummer“ entschieden. Aufgrund der Langzeitverletzung von Innenverteidiger Karol Mets sowie den Sperren von Abwehrchef Eric Smith und Adam Dzwigala hatte der Coach den etatmäßigen Außenverteidiger Ritzka links in die Dreierkette beordert – wie schon beim 1:0-Sieg in Stuttgart kurz vor Weihnachten. Die drei Spiele des neuen Jahres hatte er aufgrund von Rückenproblemen verpasst.

„Es hat super funktioniert damals gegen den VfB“, erklärte Blessin kurz vor dem Spiel. „Wir haben einen Linksfuß auf der Position, das gibt immer ein bisschen anderes Winkelspiel, eine andere Option.“ Ritzka habe das in Stuttgart „gut gemacht“.

Starke 45 Minuten: „Es ist trotzdem aufgegangen“

Das galt auch zunächst gegen Union. Einsatzfreudig, griffig und bis auf eine Ausnahme nah dran an seinen Gegenspielern, insbesondere dem pfeilschnellen Hollerbach. Ein starker Auftritt nach der langen Pause. Aber schon Mitte der zweiten Halbzeit hatte sich Ritzka immer wieder gedehnt und offensichtlich Probleme.

„Es ist trotzdem gut aufgegangen“, resümierte Blessin den 45-Minuten-Einsatz. „Wir haben vorher gesagt, wir schmeißen ihn rein und sehen dann, wie lange es geht.“

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In der zweiten Hälfte rückte dann Winter-Zugang James Sands von der Sechser-Position („seiner starken Position“, so Blessin) in die Abwehrkette und der eingewechselte Carlo Boukhalfa übernahm den Platz des US-Amerikaners im zentralen Mittelfeld. Das alles ohne Leistungsabfall im Kollektiv. Ein Qualitätsmerkmal und starkes Signal.

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