Sam Schreck im Trikot von Bayer Leverkusen
  • Für Bayer Leverkusen bestritt Sam Schreck zwei Partien in der Europa League.
  • Foto: imago/Jörg Schüler

St. Pauli, Leverkusen – und dann? Das wurde aus einem Pinneberger Mega-Talent

Es ist knapp eine Dekade her, da galt er als das Mega-Talent beim FC St. Pauli. Zarte 15 Jahre war Sam Schreck jung, als sein Name auf den Listen der ganz Großen im Business auftauchte. Am Ende machte Bayer Leverkusen das Rennen, nächster Kontrahent des Kiezklubs am Samstag in der Bundesliga. Doch was wurde eigentlich in der Zwischenzeit aus Schreck?

Real Madrid, FC Chelsea, Inter Mailand – die Liste der namhaften Vereine, die sich für die Dienste des Mittelfeldspielers interessierten im Sommer 2015, war lang. „Ein großartiger Junge! Ein Zehner, der alles mitbringt. Er ist ein guter Zuspieler, kann auch Tore machen. Wenn er körperlich zulegt, bin ich ganz sicher, dass er ein Erstligaspieler wird“, lobte ihn St. Paulis U19-Coach Joachim Philipkowski seinerzeit gegenüber der MOPO.

2016 wechselte Sam Schreck von St. Pauli zu Bayer

Auch der damalige Profi-Sportchef Thomas Meggle ahnte, welch Juwel der Klub da hatte. „Wir wissen was Sam für ein Potenzial besitzt.“ Und er wusste auch, dass St. Pauli keine Chance haben würde, gleichwohl Schreck sich noch zurückhaltend äußerte. „Ich bin hier gut aufgehoben. In den Mannschaften herrscht ein gutes Klima, und ich werde hier sehr gut gefördert. Mein Ziel ist es, Fußballprofi zu werden, gerne beim FC St. Pauli“, lautete sein Statement gegenüber der MOPO.

Sam Schreck 2015 im Profi-Trainiung des FC St. Pauli. WITTERS
Sam Schreck im Profi-Trainiung des FC St. Pauli
Sam Schreck 2015 im Profi-Trainiung des FC St. Pauli.

Ein Jahr später aber sah die Welt anders aus. Leverkusen hatte die besten Argumente aller Bewerber, und so wechselte der gebürtige Pinneberger in die U19 von Bayer. Dort setzte er seinen Weg zunächst nahtlos fort, kam zu 55 Einsätzen, in denen er 15 Treffer markierte. Zudem sammelte er Erfahrungen in den Nachwuchsteams des DFB. Es folgte der Sprung in den Herrenbereich – und der sollte sich als arg groß erweisen.

Von der Eredivisie zum St. Pauli-Gegner

Für die Profis von Bayer bestritt er nur zwei Spiele, gegen Ludogorets und Larnaka in der Europa League. Für die Bundesliga reichte es nicht, weshalb Schreck schließlich 2019 für 400.000 Euro zum FC Groningen in die Niederlande verkauft wurde. Aber auch dort waren die Hürden hoch: Der Blondschopf kam in den folgenden zwei Jahren nur auf acht Startelf-Einsätze und 18 Einwechslungen, hatte keine Perspektive und wurde nach Aue verliehen.

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Der FC Erzgebirge war seinerzeit immerhin Zweitligist, und Schreck sammelte stattliche 26 Einsätze. Einen davon beim 0:0 gegen St. Pauli, das Rückspiel am Millerntor verpasste er erkrankt. Am Ende der Saison stieg Aue in die 3. Liga ab, trotzdem hatte er eine Zukunft beim Kumpel-Klub und wurde fest von Groningen verpflichtet. In der Spielzeit 2022/23 kamen zu 28 Einsätzen auch noch drei Treffer und zwei Assists, dennoch ließ Aue ihn nach der Saison ziehen.

Bielefelds Sam Schreck beim Pokalspiel gegen Freiburg. IMAGO / Noah Wedel
Bielefelds Sam Schreck beim Pokalspiel gegen Freiburg
Bielefelds Sam Schreck beim Pokalspiel gegen Freiburg.

Arminia Bielefeld, just ebenfalls in die 3. Liga abgestiegen, griff zu, verpflichtete Schreck im Sommer 2023 ablösefrei. Der nutzte seine Chance, wurde zur Stammkraft in einer Mannschaft, die allerdings lange um den Klassenerhalt zittern musste. Der gelang am Ende bekanntlich. In der laufenden Serie spielt die Arminia oben mit, ist nach 16 Spieltagen Tabellendritter, Schreck indes hat seinen festen Platz im Team verloren.

Schreck feiert mit Bielefeld Pokalsensation

Jedenfalls wenn es um Punkte geht. Im DFB-Pokal indes schenkt ihm Coach Mitch Kniat das Vertrauen, und so hatte Schreck am Dienstagabend mal wieder Grund zu ausgelassener Freude: Bei der 3:1-Sensation gegen den SC Freiburg hat er 83 Minuten lang mitgewirkt. Ein Sieg gegen einen Erstligisten. Ein Ereignis, das ihm vor rund zehn Jahren viele noch an jedem Wochenende seiner Karriere zugetraut hätten.

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