Nordderby zwischen St. Pauli und Kiel: Beide Fanlager stehen im Mittelpunkt
Das Nord-Duell zwischen dem FC St. Pauli und Holstein Kiel ist natürlich auch eines zweier unterschiedlicher Fan-Lager. Die haben jetzt nicht so überragend viele Schnittmengen, die gegenseitige Wertschätzung bewegt sich auf niederem Terrain. Was aber beide eint, ist die Aktivität. Und so planen die Hamburger Anhänger fürs Spiel eine besondere Aktion, derweil die Kieler im internen Zoff mit der Vereinsführung einen Etappensieg erzielen konnten.
An der Förde war beim Heimspiel gegen Paderborn der schon länger schwelende Konflikt zwischen Klub-Bossen und aktiver Fanszene eskaliert. „Vorstand raus“ war da auf Plakaten zu lesen, zudem waren vermummte Personen über den Zaun der Westtribüne in den Innenraum geklettert und hatten laut Verein eine LED-Bande beschädigt und außer Betrieb gesetzt. Eben jene Bande vor der Fankurve war Stein des Anstosses.
Das könnte Sie auch interessieren: Ex-St. Pauli-Talent in Kiel unverzichtbar
In der vergangenen Spielzeit war sie immer wieder mit Bannern überhängt worden war. Daher wurde auf derselben Höhe in der Sommerpause eine LED-Bande davor gesetzt, was schon bei Bekanntwerden der Planung für reichlich Aufruhr gesorgt hatte. Die Fanszene kritisierte, dass durch die Reklamefläche ihre Choreografien verdeckt würden, die Holstein-Bosse blieben zunächst hart.
Kieler Fans mit Etappensieg im Zoff mit dem Klub
Am Freitag aber haben sich Vertreter des Vereins mit Mitgliedern der Fan-Gruppe „Blocks 501“ geeinigt. Der Klub habe entschieden, „die in Rede stehende LED-Bande hinter dem Tor der Westtribüne zunächst zurückzubauen“, wird Holstein-Präsident Steffen Schneekloth in einer Pressemitteilung zitiert. Der Streit solle nicht mehr länger auf dem Rücken der Mannschaft ausgetragen werden.
Beim FC St. Pauli hingegen ist die Beziehung zwischen den Chefetagen und der aktiven Fanszene intakt, letztgenannte hat für das Nord-Derby eine besondere Aktion geplant, nämlich eine Choreo über den gesamten Stadionbereich.
Ultrà St. Pauli plant Choreo über das ganze Stadion
Ultrà St. Pauli will damit an Vor-Corona-Traditionen anknüpfen. „Die Saisons vor der Pandemie wurden am Millerntor mit Choreos im gesamten Stadion eingeläutet, immer mit der Idee der Mannschaft den letzten Push für die anstehende Saison zu geben, neuen Spielern zu zeigen, dass St. Pauli etwas Besonderes ist und als Fanszene zu zeigen, was möglich ist, wenn man an einem Strang zieht“, heißt es in einem Statement: „Die letzten Spiele haben gezeigt, dass die Mannschaft alles reinhaut und bis zur letzten Minute kämpft. Jedoch scheint noch irgendwo ein Knoten zu sein, der uns die eigentlich verdienten Siege verwehrt. Vielleicht ist es eben dieses Aufleben von dem Mythos Millerntor, welcher jetzt benötigt wird, um den Knoten zum Platzen zu bringen.“