Vorne die Null, hinten „ekelhafte“ Gegentore: St. Pauli hat ein Führungs-Problem
Sechs Partien hat der FC St. Pauli in der bisherigen Bundesliga-Saison gewonnen, und alle Siege eint das identische Muster: Ein frühes Führungstor war bei allen Dreiern Basis des Erfolgs. Gelingt hingegen vor der Pause kein Treffer und gerät man dazu noch in Rückstand, ist das Thema eigentlich durch. Ein Zustand, der schneller Änderung bedarf.
„Mach das Tor in den ersten 30 Minuten, dann sieht es gut aus“, brachte es Alexander Blessin auf den Punkt. „Dann gewinnen wir jedes Spiel.“ Aber ganz so einfach sei es dann auch wieder nicht. Vielmehr hänge bei den nunmehr seit vier Partien torlosen Hamburgern auch vieles daran, wie die offensiven Flügel funktionieren. „Wir brauchen verstärkt über die beiden Außenposition extrem Power“, sagte der Trainer. Gegen Union, Heidenheim und Augsburg hatten wir die.“ Oder anders gesagt: Seit dem verletzungsbedingten Fehlen von Morgan Guilavogui ist sie weg.
St. Pauli fehlt die offensive Power
Wobei Blessin seinen Schützlingen keinen Vorwurf machen will. Elias Saad brauche nach seiner langen Pause schlicht noch Zeit, habe immer wieder vielversprechende Szenen, die aber zumeist noch verpuffen. „Und Noah Weißhaupt hatte in den letzten Spielen immer eine gute Halbzeit und ist dann ein bisschen abgefallen.“ Da müsse man sich selbst pushen, alles über eine längere Spieldauer umsetzen und gucken, dass man sich Selbstvertrauen hole. „Die Jungs machen und wollen, geben sich nie auf. Aber letztlich macht das natürlich was, wenn du Spiele verlierst. Wir müssen uns den Glauben zurückholen durch unsere tägliche Arbeit und in jeder Aktion eines Spiels.“
St. Pauli-Trainer Blessin: „Gegentore waren vermeidbar“
Dazu gehöre es auch, solche „ekelhaften“ Gegentore wie zuletzt zu verhindern. Ob nun in Leipzig, gegen Freiburg, in Mainz oder eben nun gegen Dortmund – „die waren alle vermeidbar. Das tut grad einfach weh, weil sie eigentlich sehr, sehr einfach zu verteidigen sind.“ Da sei man auf einem Level, auf dem man am Anfang der Saison gewesen sei. „Wir müssen schleunigst dahin zurückkommen, dass wir so ein Spiel wie in Mainz oder gegen Dortmund einfach mal zu null spielen.“
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Warum St. Pauli gegen den BVB nach einer klasse ersten Hälfte mit Wiederanpfiff den Faden verlor, war auch dem 51-Jährigen „schleierhaft. Ich habe der Mannschaft auch gesagt, dass es nichts bringt, wenn ich sage, dass die erste Hälfte hervorragend war. Sondern wir hätten da weitermachen müssen“. Wobei es vom Grundsatz her nicht wild gewesen sei, ein bisschen tiefer zu stehen, sondern – und da schließt sich der Kreis – das erste Tor sei entscheidend gewesen.
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