Guido Burgstaller beim jüngsten St. Pauli-Spiel in Bremen, wo ihm ausnahmsweise kein Tor gelang.
  • Guido Burgstaller beim jüngsten St. Pauli-Spiel in Bremen, wo ihm ausnahmsweise kein Tor gelang.
  • Foto: WITTERS

Wann St. Pauli-Knipser Burgstaller über den Aufstieg reden will

Dass David Wagner ihn im Sommer 2020 auf Schalke aussortierte, war St. Paulis Glück. Die Tore von Guido Burgstaller vertrieben erst das Abstiegsgespenst vom Millerntor und lassen den Kiezklub jetzt an der Zweitliga-Spitze thronen. Nach einer ballorientierten Trainingseinheit verriet der 32-jährige Österreicher der MOPO, wohin die braun-weiße Reise noch führen kann. 

„Wenn wir konstant bleiben, können wir viele Dreier holen“, prognostiziert Burgstaller, der vorneweg geht und konstant knipst. Zehn Tore in zwölf Spielen sind St. Paulis Nummer 9 gelungen – wie viele es am Ende der Saison werden, mag er nicht abschätzen. „Solche Erwartungen hatte ich vielleicht, als ich jung war, aber das mache ich schon lange nicht mehr“, sagt der Stürmer und bedankt sich lieber bei den Mitspielern: „Wenn du als Team gut bist, dann performt auch jeder gut.“

St. Pauli-Aufstieg? Burgstaller will erst nach 30 Spieltagen darüber reden

Ist ein gutes Team mit gutem Torjäger auch aufstiegsreif? Die Tabelle lädt zum Träumen ein, doch Burgstaller mahnt: „Nach 30 Spieltagen können wir darüber reden. Bis jetzt haben wir es gut gemacht, aber es ist kein Selbstläufer dabei. Am Wochenende hat man ja schon wieder überraschende Ergebnisse gesehen.“ Das von St. Pauli fehlte wegen der Sandhäuser Corona-Absage. „Schade, dass das Spiel ausgefallen ist“, bedauert Burgstaller, „aber die Gesundheit geht vor.“

St. Pauli-Präsident Oke Göttlich forderte just im NDR-Interview, dass auch auf dem Platz nur noch Geimpfte und Genesene spielen sollten. Burgstallers Haltung weicht davon ab: „Das muss jeder für sich entscheiden. Man kennt oft die Umstände nicht. Jeder kann sich schützen und muss die Verantwortung selber tragen.“

St. Pauli-Knipser Burgstaller sehnt sich nach Österreich – aber nicht nach der Nationalmannschaft

Während Jackson Irvine und Co. in der WM-Qualifikation um die Welt jetten, spielt der in Villach geborene Burgstaller mit dem Gedanken, nach dem Test am Donnerstag gegen Viborg seine Kärntner Heimat zu besuchen – wie schon in der letzten Länderspielpause. „Ich muss mal schauen, wie die Flüge gehen. Weil Reisen schwierig geworden ist, ist auch die Wehmut ein bisschen größer geworden.“

Heimaturlaub, ja. Länderspiele, nein danke!  Trotz seiner erfolgreichen Auftritte in Braun-Weiß hat Burgstaller keinen Gedanken daran verschwendet, vom 2019 erklärten Rücktritt aus der österreichischen Nationalmannschaft zurückzutreten, die zwei Quali-Heimspiele gegen Israel und Moldawien vor der Brust hat. 

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„Den Schritt habe ich damals bewusst gemacht“, erklärt der 25-malige Nationalspieler: „Für mich ist es wichtig, auch mal runterzukommen, den Körper ein bisschen zu schonen – und eben mit der Familie und nicht zum Fußball nach Österreich zu reisen.“ Tore schießt Guido Burgstaller nur noch für St. Pauli.

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