„War Teil meiner Entscheidung“: So erlebte St. Pauli-Zugang Wagner Hürzelers Abgang
Vom Schwarzwald aufs platte Land, aus der Beschaulichkeit Fürths und Freiburgs rein in den Trubel der Großstadt Hamburg: Es ist schon eine ganze Menge, was der junge Mann da gerade zu verarbeiten hat. Aber Robert Wagner macht nicht den Eindruck, als würde ihn das oder der auch für ihn überraschende Trainerwechsel hemmen. St. Paulis Neuzugang gibt sich zwar angenehm zurückhaltend, aber auch extrem tatendurstig.
„Die ersten Tage waren schon sehr aufregend, alles neu kennenzulernen“, gestand der 20-Jährige. Sogar das Wetter sei auch neu für ihn, „alle vier Jahreszeiten an einem Tag“. Dazu noch die „sehr große Stadt, größer als Freiburg und Fürth. Da muss ich auch erstmal drauf klarkommen“. Wird er schaffen, alles andere wäre überraschend. Zumal er sich natürlich schlau gemacht hat über seine neue Wahlheimat.
Ex-St. Paulianer Johannes Flum gab Robert Wagner Tipps
Mit Philipp Treu sowie den ehemaligen Kiezkickern Johannes Flum und Daniel-Kofiy Kyereh kennt Wagner ein Trio, das sich auskennt, wobei er zunächst nicht auf die drei zurückgegriffen hat. „Ich muss sagen, ich habe relativ wenig mit ihnen gesprochen“, erklärte er. „Erst am Ende, als es schon heiß wurde. Weil ich nicht wollte, dass da Gerüchte rauskommen, deswegen habe ich mich da bedeckt gehalten.“ Mit Treu habe er dann kurz vor der Vertragsunterschrift telefoniert, „und Flumi hat mir ein paar Tipps gegeben, wo man wohnen sollte. Und wo nicht“. Eppendorf und Eimsbüttel wurden ihm empfohlen, die Hafen City solle er eher meiden.
„Das war top“: Robert Wagners erster Millerntor-Moment
Aber das ist nur eine Randnotiz, vordergründig geht es um Fußball. Und da hat Fabian Hürzeler eine große Rolle eingenommen bei Wagners Entscheidung pro St. Pauli. „Er war schon ein Teil meiner Entscheidung, aber jetzt auch nicht alles“, meinte die Freiburg-Leihgabe in Bezug auf den Coach, der kurz nach seiner Unterschrift das Weite gesucht hatte. „Ich war tatsächlich grad im Urlaub, als ich das gelesen habe“, gab er preis. „Aber ich habe versucht, den Urlaub zu genießen, mir nicht allzu sehr einen Kopf zu machen. Es ist so im Profi-Geschäft, dass ein Trainer geht und ein neuer kommt. Wir sind auch Profis genug, die Aufgabe anzunehmen. Es ist die Kunst, sich anzupassen.“
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Auch ohne Hürzeler steht Wagner zu seinem Entschluss. „Es ist ein Entwicklungsschritt, eine Herausforderung, die ich annehmen wollte. Deswegen bin ich bewusst zu etwas Größerem gegangen, und St. Pauli ist schon ein großer Verein.“ Einer, dem er in der Vorsaison zwei Mal begegnet ist. Und vor allem das Rückspiel mit Fürth am Millerntor (3:2) hat bei ihm Spuren hinterlassen. „Ich wurde um die 80. Minute herum ausgewechselt, da habe ich schon die Atmosphäre wahrgenommen“, erinnerte er sich. „Es war das erste Mal, dass ich da gespielt habe. Der Eindruck war top, das sind so Momente, die man nicht vergisst.“