Fin Stevens und Leon Bell Bell im Zweikampf
  • Trainer Alexander Blessin (l.) ließ St. Pauli in Braunschweig mit einer Viererkette und Fin Stevens (M.) als Rechtsverteidiger beginnen.
  • Foto: WITTERS

„Waren sehr klar“: Wie Blessin über das Experiment Viererkette denkt

Das Experiment war nach einer halben Stunde vorbei. Im Test gegen Braunschweig (1:1) setzte St. Pauli-Trainer Alexander Blessin hinten auf eine Viererkette. Die Verletzung von Robert Wagner bedeutete das vorzeitige Ende der neuen Abwehrformation.

Oelschlägel – Stevens, Nemeth, Dzwigala, Ritzka – Wagner, Schmitz, Boukhalfa – Afolayan, Eggestein, Guilavogui. In St. Paulis Aufstellung auf dem Trainingsplatz von Eintracht Braunschweig fehlten nicht nur die Länderspiel-Reisenden Nikola Vasilj, Karol Mets und Jackson Irvine, sondern auch die gewohnte Drei-Namen-Kombination zwischen Torwart und Mittelfeld. Blessin stellte dem Innenverteidiger-Duo Adam Dzwigala und David Nemeth mit Lars Ritzka und Fin Stevens zwei Spieler zur Seite, die sonst eher im braun-weißen Mittelfeld angesiedelt sind.

Nach der Verletzung von Wagner spielte St. Pauli wieder Dreierkette

Viererkette statt Dreierkette – und die Null stand gegen den Zweitligisten und jüngsten HSV-Schreck. Allerdings nur eine halbe Stunde lang, denn nach dem verletzungsbedingten Aus von Wagner brachte Blessin Hauke Wahl, der sich mit Dzwigala und Nemeth prompt zur herkömmlichen Dreierkette verband.

„Ich fand, dass sie sehr konzentriert gearbeitet haben, Adam und David waren sehr klar”, lobte Blessin sein Innen-Duo Dzwigala/Nemeth: „In zwei Situationen hätte man vielleicht sagen können, dass wir da nicht ganz so mutig hätten sein müssen, sondern eher in der Position hätten stehen bleiben sollen, aber im Grunde genommen haben sie gut gemacht.”

Viererkette bei St. Pauli in der Bundesliga unwahrscheinlich

Für die beiden Innenverteidiger sind solche Testspiele Gold wert, auch wenn die sportliche Bedeutung insgesamt gering sein mag. Es ist ihre Chance, sich zu zeigen – allein, aber auch im Zusammenspiel mit dem jeweils anderen im sensiblen Bereich des Abwehrzentrums. Dzwigala hat zwar schon sieben Bundesliga-Spiele auf seinem Konto, ist angesichts des starken Abwehrtrios aus Wahl, Mets und dem derzeit angeschlagenen Eric Smith aber meist nur vierte Wahl respektive Edelreservist. 96 Einsatzminuten erhielt der 29-Jährige insgesamt.

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Nemeth kam in der Bundesliga bislang noch gar nicht zum Zuge, zuletzt sammelte der 23-Jährige in zwei Regionalliga-Partien der braun-weißen U23 Spielpraxis. Verletztenstand hin oder her – dass Blessin demnächst in der Bundesliga Viererkette spielen lässt, ist eher unwahrscheinlich. Aber es geht darum, Optionen zu schaffen, sich Alternativen zu erarbeiten. Schließlich herrscht bei St. Pauli grundsätzlich kein Mangel an guten Verteidigern.

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