Fünf HSV-Topspiele im Free-TV, keines für St. Pauli – das sagt Sport1 dazu
Der FC St. Pauli ist verdienter Tabellendritter. Die Kiezkicker spielen erfolgreich und attraktiv, zählen zu den Topteams der Liga – das neue Topspiel am Samstagabend haben sie aber noch nicht bestreiten dürfen. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Woran liegt das? Ist St. Pauli nicht „top“ genug?
Am Donnerstag hat die DFL die Spieltage 9 bis 15 terminiert. Der Kiezklub wird im Wechsel sonntags und samstags gegen Dresden (3.10.), in Heidenheim (16.10.), gegen Rostock (24.10.), in Bremen (30.10.), gegen Sandhausen (7.11.), in Darmstadt (20.11.) und Nürnberg (28.11.) kicken. Alle Partien werden um 13.30 Uhr angepfiffen.
Besetzung des Topspiels: Sport1 hat Wünsche, DFL entscheidet
Damit ist klar: St. Pauli bleibt beim neuen Topspiel-Format am Samstagabend, das von Sport1 live im Free-TV übertragen wird, außen vor. Fast eine Halbserie lang.
Die Entscheidung bei der Ansetzung liegt zwar bei der DFL, Sport1 hat aber Einfluss auf das Topspiel, gibt mit sechs Wochen Vorlauf eine Auswahl der bevorzugten Spielpaarungen ab.
Sport1-Sprecher: „St. Pauli wird noch kommen“
„Dass wir St. Pauli bislang noch nicht gezeigt haben, heißt nicht, dass wir St. Pauli nicht zeigen wollen – ganz im Gegenteil: Das wird noch kommen“, erklärt Pressesprecher Michael Röhrig gegenüber der MOPO. „Wir äußern bei der DFL natürlich unsere Wünsche und hatten St. Pauli auch schon in der Verlosung.“
Die Heimspiele gegen Dresden und Rostock waren als mögliche Topspiele angefragt, dürften jedoch aus Sicherheits-Aspekten nicht am Abend angesetzt worden sein, auch wenn die DFL das auf Nachfrage nicht bestätigt. „Viele Faktoren spielen hinein. Am Ende ist es die Summe der Dinge“, heißt es.
Sport1 hat bei der Topspiel-Besetzung „die Qual der Wahl“
Unverständlich bleibt, warum St. Paulis Partie in Bremen nicht Topspiel des 12. Spieltags ist, stattdessen das Heimspiel des HSV gegen Kiel. Dazu muss man wissen, dass der HSV zwischen Spieltag 6 und 13 fünfmal am Samstagabend angesetzt ist: neben Kiel auch die Partien gegen Düsseldorf (16.10.) und in Karlsruhe (6.11.). Am 11. September bestreitet der HSV sein erstes Topspiel. Gegner: Sandhausen. Es folgt ebenfalls zur Primetime das Nordderby in Bremen (18.9.).
„Der HSV ist auch im vierten Jahr in der Zweiten Liga noch immer ein großer Name, der interessiert und polarisiert“, sagt Röhrig. „Es ist schon so, dass Schalke, Werder und der HSV die Namen mit besonders großer Zugkraft sind, aber dazu gehören beispielsweise auch St. Pauli, Nürnberg, Hannover oder Düsseldorf.“ Man habe „die Qual der Wahl. Es ist ein Luxus-Problem.“
Oke Göttlich zu Gast im „Doppelpass 2. Bundesliga“
Die TV-Macher sehen „St. Pauli als sehr attraktiven Klub, der nicht nur im Norden, sondern bundesweit zieht.“ Und relevant sei. So ist Präsident Oke Göttlich am 13. September abends im „Doppelpass 2. Bundesliga“ zu Gast.
Was die Prime-Time-Spiele angeht, ist ein Fakt vor allem perspektivisch interessant: Die Zahl der Topspiele, die ein Verein pro Saison bestreiten darf, ist auf maximal acht begrenzt. Während der HSV schon in der Hinrunde fünf absolviert, könnte St. Pauli nach Spieltag 15 noch satte achtmal zur Primetime kicken.
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„Wir freuen uns jetzt schon auf unser erstes Samstagabend-Spiel live am Millerntor“, sagt Röhrig. Am 16. Spieltag muss es eigentlich soweit sein. Dann empfängt der FC St. Pauli den FC Schalke 04.