Nikola Vasilj klatscht nach dem Sieg gegen Kiel mit den Fans am Zaun ab.
  • Einer der Matchwinner: Nikola Vasilj klatscht nach dem Sieg gegen Kiel mit Fans ab.
  • Foto: IMAGO / HMB-Media

Warum Elfer-Killer Vasilj auch noch am Montag feierte und was Blessin ärgerte

In der Bundesliga, auf dem nächsten Level, ist er längst angekommen. Beim 3:1-Heimsieg seines FC St. Pauli gegen Holstein Kiel hat Nikola Vasilj ein echtes Ausrufezeichen gesetzt und sich ein weiteres Mal einen Namen gemacht in der höchsten deutschen Spielklasse, in der er jetzt sogar eine Bestmarke hält. Sein gehaltener Elfmeter, den passenderweise die frühere HSV-Hoffnung Fiete Arp getreten hatte, war ein Knackpunkt des Nord-Duells und nicht nur für Kapitän Jackson Irvine der „wahrscheinlich der wichtigste Moment im Spiel“. Vasilj lieferte abermals den Beweis, dass er ein erstklassiger Rückhalt ist.

Der Start in die neue Trainingswoche hätte nicht schöner sein können für die Nummer eins der Kiezkicker, die nach dem umjubelten und erlösenden ersten Heimsiege der Saison und zwei freien Tagen mit viel positiver Energie und frischem Selbstvertrauen in die Vorbereitung auf das schwere Auswärtsspiel bei Meister Bayer Leverkusen am Samstag gehen. Vaslij feierte aber am Montag noch.

Nikola Vasilj: Elfer-Parade, Heimsieg und Geburtstag

Sich selbst und seinen gehaltenen Elfer? Nicht doch. Nicht seine Art. Aber er wurde gefeiert. Von seinen Mannschaftskollegen am Rande des Trainings und zu Hause von Ehefrau Sara. Schließlich war es sein Ehrentag, Geburtstag. St. Paulis Keeper ist jetzt 29 Jahre alt.

Das beste Geschenk dürfte er sich dennoch am Freitagabend gemacht haben – und natürlich seiner Mannschaft. Die Elfmeter-Parade kurz vor der Halbzeit beim Stand von 1:0 für die Braun-Weißen war spielentscheidend, verhinderte ein Kippen der Partie in Richtung der Kieler. „Geht der rein, gehen wir mit einem ganz anderen Gefühl in die Kabine und in die zweite Halbzeit“, wusste Irvine um die psychologische Bedeutung der Parade.

Bei Elfmetern ist Vasilj „Mister 100 Prozent“

Nicht zum ersten Mal hielt Vasilj sein Team in einer solchen Situation auf der Siegerstraße. Auch schon beim 3:0-Sieg in Freiburg hatte der bosnische Nationalkeeper beim Stand von 1:0 für St. Pauli einen gegnerischen Strafstoß entschärft. Beide Elfer gegen die Hamburger in dieser Saison hat er pariert, eine 100-Prozent-Quote. Das ist nur noch dem Frankfurter Kevin Trapp gelungen, der ebenfalls zwei Elfmeter gehalten hat.

Nicht nur wegen der Elfer-Parade – übrigens Vasiljs fünfter abgewehrter Strafstoß in den vergangenen dreieinhalb Karrierejahren – erhielt Vaslij viel Lob. Er war auch sonst hellwach, bei hohen Bällen sicher, bei den raren Kieler Schüssen auf dem Posten und spielte gut mit. Und genau deshalb war Trainer Alexander Blessin nicht ganz zufrieden mit dem Spielausgang. „Für die Leistung, die Niko gezeigt hat, hätte die Mannschaft alles dafür tun müssen, sein Clean Sheet (die weiße Weste, d. Red.) zu bewahren. Das ärgert mich natürlich.“

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Es wäre Vasiljs fünftes Zu-Null-Spiel gewesen und damit wäre er in dieser Torhüter-Wertung alleiniger Drittplatzierter – direkt hinter Manuel Neuer (sechs Spiele ohne Gegentor) und Leipzigs Peter Gulacsi (sieben). Mit seinen vier weißen Westen teilt er sich Rang drei mit vier anderen Torhütern. Trotzdem eine illustre Gesellschaft, in der sich Nikola Vasilj da derzeit bewegt.

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