Mehr Sicherheit in der Abwehr: St. Pauli ist startklar für die Rückrunde
Der Unterhaltungswert für die 5731 anwesenden Fans am Millerntor war einigermaßen überschaubar, der Trainer hingegen gab sich sehr angetan. „Aus so einem Spiel nehme ich mehr mit als aus den Spielen davor“, befand Fabian Hürzeler nach dem wenig spektakulären, aber aufschlussreichen 0:0 seines FC St. Pauli gegen den dänischen Europa-League-Vertreter FC Midtjylland. Der Kiezklub ist startklar für den Rückrunden-Auftakt in Nürnberg am kommenden Sonntag. Mit Sicherheit!
Mit Sicherheit vor allem deswegen, weil die Braun-Weißen gegen einen Kontrahenten, der unter anderem Lazio Rom mit 5:1 weggefegt hat (Mitte September 2022), nahezu gar keine Torchance zuließen und enorm stabil standen. Nur einmal wurde es brenzlig, „und da waren wir selbst dran beteiligt“, sagte Hürzeler zu der Szene, als Keeper Nikola Vasilj an der eigenen Strafraumgrenze den Ball verlor, Midtjyllands Heiselberg aber die Einladung nicht annahm und das leere Tor verfehlte (36.). Davor war wenig von den eigentlich offensivstarken Gästen zu sehen, danach gar nichts mehr. In der kompletten zweiten Hälfte blieb Midtjylland ohne einen einzigen Torschuss!
St. Pauli hält gegen Gladbach und Midtjylland die Null
„Nach dem Zu-Null-Spiel in Gladbach war es einfach wichtig, die defensive Stabilität noch mal zu bestätigen“, befand David Otto. „Da haben wir uns stabilisiert und das wird auch in der Liga wichtig.“ Genau genommen kann man guten Gewissens auch den 120-Minuten-Test gegen Lugano in die Argumentation des Stürmers integrieren. Beim 7:2 im Trainingslager in Spanien hatte St. Pauli nur zehn schwache Minuten, in denen es beide Gegentreffer gab.
Offensiv hat St. Pauli noch Luft nach oben
Während es die Hamburger gegen die Eidgenossen offensiv krachen ließen und auch beim 1:0 in Gladbach immer wieder gefährlich wurden, blieben Highlights gegen Midtjylland hingegen Mangelware. Ein Lattenknaller von Manolis Saliakas (29.), ein Distanzschuss von Leart Paqarada (59.) und eine Chance für Otto (66.) – mehr sprang in Abwesenheit aller tempostarken Akteure (Etienne Amenyido angeschlagen, Oladapo Afolayan noch nicht bereit, Elias Saad im Kader, aber nicht eingewechselt) nicht heraus.
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„Nach Ballgewinnen, davon hatten wir viele, waren wir nicht so konsequent wie in den vergangenen Spielen“, analysierte Hürzeler. „Wir sind nicht so hinter die letzte Kette gekommen. Mit Ball war es in vielen Phasen zu unsauber, da waren zu einfache Fehler dabei.“ Die es natürlich noch abzustellen gilt. „Am Spiel mit dem Ball werden wir in der kommenden Woche sicherlich noch arbeiten“, mutmaßte Lukas Daschner, der als betroffener Offensivmann aber auch einräumte: „In der Offensive war es gegen eine kompakt verteidigende Mannschaft nicht einfach für uns. Midtjylland hat das Zentrum dicht gemacht und auf unsere Bälle gewartet.“