„Was ist denn jetzt los?“: Das sagt St. Pauli-Trainer Blessin zur VAR-Debatte
Deutschland diskutiert über den Videobeweis. Nach zahlreichen umstrittenen Entscheidungen in Bundesliga und DFB-Pokal meldete sich auch St. Pauli-Trainer Alexander Blessin zu Wort.
„In Leipzig waren es die ersten zwei Aktionen, als der Linienrichter bei Abseits dann gleich die Fahne hochgenommen habe“, schilderte Blessin seine Eindrücke vom Zweitrunden-Pokalspiel seiner Braun-Weißen: „Da habe ich gedacht: Was ist denn jetzt los?“
Kritik mit VAR, Kritik ohne VAR – Blessin äußert sich
Die erste Irritation war verständlich, weil sich alle Beteiligten – ob sie es gut finden oder nicht – längst daran gewöhnt haben, dass Entscheidungen durch fernsehschauende Schiedsrichter fernab des eigentlichen Geschehens überprüft werden. „Ich wusste ja, dass es in Leipzig keinen VAR gibt“, sagte Blessin. Aber gewöhnungsbedürftig war es allemal.
Während in der Bundesliga grundsätzlich mit Video Assistant Referee (VAR) gespielt wird, fällt die technische Unterstützung allerdings in den ersten beiden DFB-Pokal-Runden flach – weshalb Schieds- und Linienrichter zu schnelleren Entscheidungen (etwa die Fahne beim vermeintlichen Abseits zu heben) genötigt sind, weil sie strittige Szenen nicht noch einmal überprüfen lassen können. Andererseits gab es auch viel Kritik an den VAR-unterstützten Entscheidungen des vergangenen Bundesliga-Wochenendes.
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Blessin findet sie Diskussion „sehr interessant“, aber auch „schwierig“: „Ich glaube, dass der VAR den Schiedsrichtern in letzter Zeit so viele eigenständige Entscheidungen abgenommen hat. Wenn es um schnelle Entscheidungen geht, merkt man schon, dass die Schiedsrichter sich oftmals auf das Knöpfchen im Ohr verlassen und erstmal abwarten. Das ist für die Entscheidungsfindung eines Schiedsrichters natürlich nicht gerade optimal.“
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St. Paulis Chefcoach befindet sich damit ungefähr auf einer Wellenlänge mit dem ehemaligen Top-Schiedsrichter Hellmut Krug. „Die Schiedsrichter wirken mitunter verunsichert und scheinen viel zu oft auf eine Reaktion des VAR zu warten, sie wirken bisweilen fremdbestimmt“, sagte Krug jüngst der „WAZ“. Vom Vorschlag, Video-Überprüfungen an „Challenges“ der beiden Mannschaften zu knüpfen, hält Krug indes wenig: „Die Challenge wird für keine Befriedung sorgen.“