Was St. Paulis Hürzeler mit Magdeburgs Titz zu besprechen hat
Ballbesitzorientierte Spielidee, variables Positionsspiel, Breite im Spielaufbau – der Ansatz, Fußball spielen zu lassen, weist bei St. Pauli und dem kommenden Gegner Magdeburg viele Parallelen auf. Kein Wunder, dass sich die beiden Trainer Fabian Hürzeler und Christian Titz gut verstehen und schon mehrfach austauschten – zuletzt telefonisch in der Sommerpause, wie Fabian Hürzeler vor dem Duell am Sonntag verriet.
Das gegenseitige Interesse bestehe bereits seit dem Pokalspiel vor zwei Jahren, das St. Pauli gegen den damaligen Drittligisten knapp mit 3:2 gewann. „Dann ist es so geblieben, dass ich ihn bei Spielen auch nach seiner Idee gefragt habe, was er sich dabei denkt“, so Hürzeler. Titz sei diesbezüglich immer offen gewesen. Grundsätzlich dürfe man als Trainer „nie die Augen verschließen“ vor neuen Trends im Fußball.
Rolle des Torwarts im Spielaufbau einer der wenigen Unterschiede in der Spielweise
Ein Element, für das Titz schon zu HSV-Zeiten bekannt wurde, ist der Spielaufbau über den hochstehenden Torwart. „Den Gedanken dahinter zu verstehen, finde ich super interessant“, verrät Hürzeler. Deshalb habe es auch den Austausch zuletzt gegeben.
Die Rolle des Torwarts im Spielaufbau sei auch einer der wenigen Unterschiede in der Spielweise. Magdeburgs Keeper Dominik Reimann sei „ein sehr guter Fußballer“, was dem FCM die Möglichkeit gäbe, „einer mehr im Mittelfeld beziehungsweise in der letzten Linie zu sein und viele Zwei-gegen-eins-Situationen herzustellen“, erklärt Hürzeler.
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Dass dies ein Vorteil für die Kiezkicker sein könnte, glaubt der im Vergleich zu Titz 22 Jahre jüngere St. Pauli-Trainer indes nicht: „Ballverluste haben sie meist erst im letzten Drittel und dann genug Spieler fürs Gegenpressing.“
Hürzeler: „Über den Tellerrand hinausschauen“
Wie Magdeburg nun zu knacken ist, wird kein Gesprächsinhalt des Sommer-Telefonats der beiden Trainer gewesen sein. „Er verrät nicht jedes Detail“, so Hürzeler, der aber bei all dem „guten Austausch“, wie er betont, auch seine eigene Idee hervorhebt. Es ginge viel mehr darum, „über den Tellerrand hinauszuschauen“, „Details zu verändern“.
Auch mit Heidenheims Aufstiegs-Coach Frank Schmidt stand der St. Pauli-Coach übrigens schon im Dialog, sie sprachen über das Thema Kontinuität. Etwas, das Hürzeler seinem Team zumindest schon seit einem halben Jahr vermittelt.