Die Mannschaft des FC St. Pauli läuft über den Trainingsplatz
  • Aufgalopp: Im vergangenen Jahr war der Trainingsstart der Kiezkicker am 19. Juni. Als Bundesligist geht es jetzt erst am 8. Juli los.
  • Foto: WITTERS

Weit vor dem Start: Darum trainieren die ersten St. Pauli-Profis schon wieder

Der Tag der Tage steht seit Wochen fest und in diesem Jahr ist es bei aller Routine ein ganz besonderer. Am 8. Juli ist der offizielle Trainingsstart des FC St. Pauli – in die erste Bundesliga-Vorbereitung seit 13 Jahren. Vorfreude und auch Neugierde auf die erste Einheit auf dem Platz an der Kollaustraße unter der Regie des neuen Trainers Alexander Blessin ist nicht nur bei vielen Fans, sondern auch Spielern groß sein. Allerdings legen die Kiezkicker in Wirklichkeit schon früher los. Einige sind schon längst dabei. Und es gibt einen wichtigen Grund, warum die Nationalspieler, die nach Saisonende noch Länderspiele bestritten haben, keinen verlängerten Urlaub bekommen haben.

Während die meisten St. Pauli-Spieler noch die letzten Tage ihres hochverdienten Sommerurlaubs genießen, schwitzt ein Trio schon seit einiger Zeit unter der Hamburger Sonne. Aufbautraining. Die Frühstarter: Philipp Treu, Scott Banks, Erik Ahlstrand. Alle drei kommen aus Verletzungen, haben Fitnessrückstand und sollen und wollen sich in Form bringen, um so früh wie möglich mit der Mannschaft voll trainieren zu können.

Bei St. Pauli stehen vor dem Trainingsstart Fitnesstests an

Treu ist im Aufbautraining, nachdem er am 14. April im Heimspiel gegen Elversberg (3:4) einen Bruch des rechten Wadenbeins erlitten hatte. Wie weit er körperlich schon wieder ist, ist derzeit noch unklar. Banks, dessen feste Verpflichtung St. Pauli vor wenigen Tagen bekanntgegeben hatte, ist nach seinem überstandenen Kreuzbandriss und seinem Einsatz im Saisonfinale schon einige Schritte weiter und dürfte ohne Einschränkungen in die Saisonvorbereitungen starten können. Das gilt auch für Winterzugang Ahlstrand, der im März eine Sprunggelenksverletzung erlitten hatte und bislang noch keinen Einsatz bei den Profis hatte. Der Schwede musste und muss vor allem an seiner körperlichen Robustheit arbeiten.

Schon in der kommenden Woche stehen für die Kiezkicker in Hamburg erste wichtige Termine an: Die obligatorischen Fitnesstests (unter anderem Laktattest auf der Laufbahn) und medizinische Untersuchungen. Dann werden auch die sieben Nationalspieler Jackson Irvine, Connor Metcalfe (Australien), Karol Mets (Estland), Manolis Saliakas (Griechenland), Danel Sinani (Luxemburg), Elias Saad (Tunesien) und Nikola Vasilj (Bosnien-Herzegowina) schon wieder zurück und dabei sein.

Wegen Blessin: Kein Extra-Urlaub für Nationalspieler

Obwohl sie eine Verlängerung der Saison in den Beinen haben, bekommen sie keine Urlaubsverlängerung und müssen sich mit rund drei Wochen begnügen, während sich die meisten Mitspieler über fünf Wochen freuen konnten.

Das ist vor allem deshalb wichtig, weil St. Pauli einen neuen Trainer hat. Wenn Alexander Blessin am 8. Juli seine erste Einheit leitet und zuvor seine erste Ansprache an die Mannschaft hält, sollen alle Spieler dabei sein. Beim gegenseitigen Kennenlernen und dem Vermitteln veränderter Arbeitsweisen und fußballerischen Ausrichtungen gilt es, von Anfang an alle mitzunehmen und keine Zeit zu verlieren – schon gar nicht, weil sich das Team für die Herausforderung der nächsthöhere Spielklasse bestmöglich präparieren muss. Gut möglich, dass Blessin schon im Rahmen der Fitnesstests mit einzelnen Spielern Gespräche führt, etwa mit Kapitän Irvine.

Aufstieg „beschert“ St. Pauli späteren Saisonstart

Vorteil: Als Neu-Bundesligist startet die Vorbereitung zwei Wochen später als es bei vielen Zweitligisten der Fall ist, weil die Erstliga-Spielzeit (ab 23. August) drei Wochen nach der im Unterhaus (ab 2. August) beginnt. Allerdings steht schon am 16. August das erste Pflichtspiel für St. Pauli an: die Erstrunden-Partie im DFB-Pokal in Halle.

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Anders gesagt: Ohne den Aufstieg hätten St. Paulis Nationalspieler entweder kaum Urlaub gehabt oder später einsteigen müssen, um körperlich und mental ausreichend regenerieren zu können – und den neuen Trainer erst verspätet kennenlernen können. So oder so wären das widrige Umstände gewesen.

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