Wer macht den Irvine gegen den Meister? Das sind St. Paulis Optionen
Wenn der Dauerbrenner fehlt, wird jemand ins kalte Wasser geworfen. Wer auch immer den verletzten Kapitän Jackson Irvine ersetzt, wird an seine Grenzen gehen müssen. Denn Bundesliga ohne Irvine – das war bislang unvorstellbar beim FC St. Pauli.
29 Spiele, 29-mal 90 Minuten, von diversen Nachspielzeiten gar nicht zu reden. Nicht eine Sekunde verpasste der 32-jährige Australier bisher. Eine imposante Bilanz, die die vermeintliche Unersetzbarkeit des Kapitäns im defensiven Mittelfeld unterstreicht. Am Ostersonntag gegen Bayer Leverkusen (19.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) wird er erstmals zuschauen – und vermutlich beobachten, wie sich sein Landsmann Connor Metcalfe in der Schaltzentrale an der Seite von Eric Smith schlägt.
Metcalfe hat seit Oktober nur 49 Minuten gespielt
Vieles spricht für Metcalfe als Irvine-Ersatz – außer seine mangelnde Spielpraxis. Der 25-Jährige stand wegen seiner muskulären Probleme von Oktober bis Ende März gar nicht auf dem Platz, seit seinem Comeback bei Bayern München (2:3) für gerade 49 Minuten in drei Spielen. Gegen Leverkusen wird er sich auf 90 Minuten einstellen müssen – falls Trainer Alexander Blessin nicht mit einer Staffelübergabe kalkuliert.

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Dann käme Carlo Boukhalfa ins Spiel, der Metcalfe eine Halbzeit (oder auch weniger) abnehmen könnte. Boukhalfa, in der Aufstiegssaison eher eine Randfigur, spielte in der Bundesliga-Hinrunde überzeugend auf, stand aber zuletzt im Februar bei RB Leipzig (0:2) in der Startelf. Seitdem sind in acht Partien nur 23 Joker-Minuten dazu gekommen. Seinen Platz an der Seite von Irvine verlor er erst an Winter-Zugang James Sands und nach dessen Verletzung an Eric Smith, der wohl auch die Kapitänsbinde von Irvine übernehmen wird.
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Die Staffelübergabe zwischen Metcalfe und Boukhalfa wurde in einem der besten Saisonspiele St. Paulis bereits praktiziert: Beim 3:0 in Freiburg nahm Blessin Boukhalfa zur Halbzeit vom Platz und brachte Metcalfe. Damals waren es Muskelprobleme des 25-Jährigen, die St. Paulis Coach zur Vorsichtsmaßnahme greifen ließen. Gegen Leverkusen könnte es eine strategische Entscheidung sein, um die Schlüsselaufgabe im defensiv Mittelfeld zwischen beiden wenig eingespielten Kickern aufzuteilen. Ob dieses Modell praxistauglich ist, hängt allerdings – wie so oft – wesentlich vom Spielverlauf ab.
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