Fabian Hürzeler lächelt
  • Fabian Hürzeler hat am Millerntor viel verändert - ohne dabei sich selbst zu verlieren.
  • Foto: imago/Susanne Hübner

Wieder Nürnberg: Wie Hürzeler St. Pauli in acht Monaten verändert hat

Am Samstagabend (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) endet für den FC St. Pauli der Topspiel-Dreierpack. Verglichen mit den Krachern gegen Schalke und Hertha ist Nürnberg ein vermeintlich unspektakulärer Gegner. Für Trainer Fabian Hürzeler aber ist es der Klub, gegen den seine Geschichte als Chefcoach begann. Rückblick auf eine Reise, in der ein Trainer alles veränderte – außer sich selbst.

Es ist der 29. Januar 2023. St. Pauli tritt auswärts in Nürnberg an, es ist der Pflichtspielauftakt ins neue Jahr. Und auch der Trainer auf der Bank des Kiezklubs ist ein anderer. Nach der Trennung von Timo Schultz, unter dem St. Pauli zuvor immer tiefer in den Tabellenkeller gerutscht war, sollte einer von dessen Co-Trainern übernehmen. Sein Name: Fabian Hürzeler. Die Stimmen, die Zweifel an der Tauglichkeit des damals 29 Jahre jungen und im Profibereich als Chefcoach völlig unerfahrenen Übungsleiters äußerten, waren laut. Umso wichtiger war der mit einem 1:0-Erfolg geglückte Start. „Wir hatten ehrlicherweise ein bisschen Spielglück. Trotzdem war das Gefühl danach extrem schön“, erinnert sich Hürzeler.

St. Pauli erstmals Spitzenreiter unter Hürzeler

Die Geschichte, die Hürzeler in Folge dieses ungemütlichen Januar-Tages zu schreiben beginnen sollte, ist kaum zu glauben. Das Sorgenkind aus der Hinserie konnte sich dank einer Rekord-Rückrunde noch in derselben Saison in den Aufstiegskampf einschalten. Dort unterlag es zwar am Ende, knüpfte in der neuen Saison aber nahtlos an die überzeugenden Darbietungen an und geht nun erstmals unter Hürzeler als Spitzenreiter, als Gejagter statt als Jäger ins Rennen – natürlich gegen Nürnberg.

St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler WITTERS
Fabian Hürzeler klatscht motivierend in die Hände.
St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler

Eine Gefahr sieht der Trainer in dieser neuen Tabellensituation nicht. Viel mehr gelte es nun, „noch einen Schritt mehr zu machen, noch mehr zu investieren, nicht zufrieden zu sein mit dem, was sie erreicht haben.“ Für Hürzeler ist klar: „Ich werde weiter penetrant sein und die Konsequenz und Klarheit einfordern, die sie bisher an den Tag gelegt haben.“ Gleichzeitig soll durch die Spitzenreiter-Rolle kein zusätzlicher Druck auf seiner Mannschaft lasten: „Die Spieler sollen frei im Kopf sein und dann miteinander Spaß haben auf dem Platz.“

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Hürzeler selbst mauserte sich in den vergangenen Monaten derweil vom ambitionierten Co-Trainer zum etablierten Chefcoach, seine Gefühlswelt vor einem Spiel ist aber noch die gleiche wie am ersten Tag: „Das hat sich nicht verändert“, so Hürzeler. „Es ist immer eine gewisse Vorfreude da, eine gewisse Anspannung gehört auch dazu – ob der Matchplan aufgeht, wie die Jungs drauf sind, welche Energie das Stadion hat.“ Also alles gleich wie vor acht Monaten? Bei Hürzeler offenbar schon. Und doch ist irgendwie alles anders bei St. Pauli.

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