Noah Weißhaupt freut sich mit Morgan Guilavogui

Freude pur: Noah Weißhaupt jubelt mit Doppel-Torschütze Morgan Guilavogui. Foto: WITTERS

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Als er nach 77 Minuten Feierabend hatte beim 3:0 gegen den 1. FC Union Berlin, war zu hören, wie die Fans seinen Auftritt gesehen hatten. Unter lautem Beifall wurde Noah Weißhaupt gegen Dapo Afolayan ausgewechselt, nachdem die Freiburg-Leihgabe zuvor alles investiert und damit sehr viel bewirkt hatte. Nicht nur in Sachen Standing beim Anhang.

Mit seiner Dynamik hatte der 23-Jährige zum einen die Leute mitgerissen, zum anderen die rechte Berliner Abwehrseite vor einen Berg an Problemen gestellt. Vor allem im ersten Durchgang sprühte Weißhaupt nur so vor Vitalität, leitete viele gefährliche Szenen mit ein und war nach der Pause zunächst am 2:0 von Morgan Guilavogui entscheidend beteiligt. Die Krönung in Form eines eigenen Treffers verhinderte der Pfosten (67.), aber das trübte seine Stimmung in keiner Weise.

Noah Weißhaupt riss die St. Pauli-Fans mit

„Das war eine super Leistung von mir und dem ganzen Team“, frohlockte der Angreifer, dem es „sehr, sehr viel bedeutet“ hatte, erstmals am Millerntor in der Startelf zu stehen. „Es hat mir mega Spaß gemacht vor den eigenen Fans. Das hat mir noch mal mehr Power gegeben.“ Was auch anhand seiner Zweikampfquote offenbar wurde: 78 Prozent der persönlichen Duelle hatte Weißhaupt für sich entschieden, ein sehr beachtlicher Wert für einen Offensivmann.

Dapo Afolayan und Elias Saad müssen erst einmal an Weißhaupt vorbei

Nach erst wenigen Wochen an der Elbe hat die Freiburg-Leihgabe bereits alles verinnerlicht, was den FC St. Pauli ausmacht – und ausnehmend Freude daran. „Man sieht, dass jeder das Tor verteidigen will“, schwärmte er. „Da wird angepeitscht, gegenseitig gepusht. Ich nehme hier einen super Spirit wahr. Jeder kämpft für jeden, es geht Vollgas nach vorne. Hier wird nicht gemeckert, wenn jemand mal einen Ball verliert, es geht immer weiter.“ Das finde er richtig gut. „Das zeichnet die Mannschaft aus, deshalb habe ich mich entschieden, hier hin zu kommen. Ich spüre die Mentalität auf dem Spielfeld, ich sehe den Zusammenhalt außerhalb vom Platz. Ich fühle mich superwohl. St. Pauli ist wie eine Familie.“

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So schön das für Weißhaupt ist, so grandios er angekommen ist – es gibt nicht ausschließlich Gewinner bei der Geschichte. Für Dapo Afolayan, der seinen Platz im Team an eben Weißhaupt verloren hat, und auch für Rückkehrer Elias Saad bedarf es einer Menge an Überzeugungsarbeit, sich bei Coach Alex Blessin wieder vor Weißhaupt einzureihen. Andererseits: Es ist Profi-Fußball. Konkurrenz belebt nicht nur hier das Geschäft. Und wenn unterm Strich der Klassenerhalt steht, kann es dem FC St. Pauli egal sein, wer auf der linken Außenbahn die meiste Einsatzzeit gehabt hat.

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