„Wir wurden überrannt“: Furioses Finale bei St. Paulis Genossenschaft
Mit einem furiosen Finale ist die Zeichnungsphase der Genossenschaft des FC St. Pauli (FCSP eG) Montagnacht um 23.59 Uhr zu Ende gegangen. Nachdem es lange so ausgesehen hatte, als würde das avisierte Ziel von Einnahmen in Höhe von 30 Millionen Euro recht klar verfehlt werden, ist man auf dem Kiez dem Vorhaben doch sehr nahe gekommen. Wie nah es final wurde, stellt sich erst in Kürze endgültig heraus.
„Weit mehr als 21.000 Menschen sind Mitglied der Football Cooperative Sankt Pauli 2024 eG geworden und haben Anteile im Gesamtwert von mehr als 27 Millionen Euro gezeichnet“, gab der Verein am Dienstagvormittag bekannt. Um zu ergänzen, dass dies noch vorläufige Zahlen sind, denn das Interesse an der Genossenschaft sei zum Ende der Zeichnungsphase noch einmal stark angestiegen. „Wir wurden überrannt“, erklärt Andreas Borcherding, Vorstandsvorsitzender der eG. Daher würden nun alle neuen Registrierungen, die bis 23:59 Uhr eingegangen sind, noch abgearbeitet. Dies könne einige Tage in Anspruch nehmen, da es allein am letzten Abend noch Hunderte Anfragen gegeben habe, so Borcherding. Um diese Registrierungen und Support-Anfragen abzuwickeln, bleibe das Portal der FCSP eG noch offen.
Mehr als 27 Millionen Euro für St. Paulis Genossenschaft
Die finale Bilanz der Zeichnungsphase und die nächsten Schritte werde der Vorstand den Genoss*innen Anfang Mai präsentieren. Im Juni soll es dann die erste Generalversammlung der FCSP-Genossenschaft geben. Doch schon jetzt möchten sich Verein und Genossenschaft bedanken für die unglaubliche Unterstützung. Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, betont: „Wir sind baff und unendlich dankbar für diesen riesigen Zuspruch unserer Community! Die Menschen, die den FC St. Pauli im Herzen tragen oder mit unserem Weg sympathisieren, haben ein klares Signal gesendet: Eine andere Finanzierung im Profi-Fußball ist möglich!“
Auch Wilken Engelbracht, Kaufmännischer Geschäftsleiter des FC St. Pauli, dankt „allen für die tolle Unterstützung: Fans, Ehrenamtlichen, Mitarbeitenden, Mitgliedern, Partnern – eben allen, die geholfen haben, diesen unglaublichen Erfolg zu verwirklichen“. Da mochte Andreas Borcherding nicht hinten anstehen. „Insbesondere der große Zuspruch im Endspurt ist nochmal ein Höhepunkt der Kampagne und ein echtes Ausrufezeichen gewesen. Wir hatten zwar Annahmen aus einer Marktforschung als Basis, dennoch ist es dann nochmal etwas anderes, wenn die erste Genossenschaft im deutschen Profi-Fußball tatsächlich an den Start geht.“
Boss Oke Göttlich hofft auf Schwung für die Kiezkicker
Für ihn und den Vorstand ist Teil eins des Jobs noch nicht beendet. Neben dem Abarbeiten der offenen Bestellungen müssen alle Zahlen geprüft und die nächsten Schritte vorbereitet werden. Konkret gehe es dabei um die Übernahme der Mehrheit am Millerntor-Stadion. Außerdem soll es eine Warteliste geben, auf die sich Interessierte setzen lassen können, um beim nächsten Projekt der Genossenschaft dabei zu sein.
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Für Boss Göttlich darf die Euphoriewelle gern auch auf den sportlichen Bereich Einfluss nehmen. „Den Schwung aus der Zeichnungsphase wollen wir nun gemeinsam für unser nächstes großes Ziel mitnehmen“, so der Präsident, „und so durch einen beherzten Klassenkampf den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffen!“
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