Morgan Guilavogui lacht beim Training
  • Blendende Aussichten: Morgan Guilavogui winkt nach der Verletzung von Elias Saad ein Stammplatz.
  • Foto: IMAGO/Niklas Heiden

„Wolfsburg hat auch Schwierigkeiten“: St. Pauli-Profi hofft auf ersten Heim-Dreier

Nicht einmal ein Saisonviertel ist rum, da bekommt Morgan Guilavogui bereits seine zweite Chance. Nachdem er nach drei Spieltagen dem Systemwechsel zum Opfer fiel, ist der Franzose nun erster Kandidat, um den – so steht es seit Dienstag fest – noch länger als befürchtet ausfallenden Elias Saad zu ersetzen. Damit steht es auch in seiner Verantwortung, den vor allem im Abschluss lahmenden St. Pauli-Angriff zu beleben. Geht es nach Guilavogui, soll schon am Samstag gegen Wolfsburg der Anfang gemacht werden.

Kein Sieg, kein Tor – bislang verließen die Anhänger des Kiezklubs das Millerntor in der Bundesliga mehrheitlich frustriert. Doch Guilavogui ist guter Dinge, dass sich das schon am Samstag (15.30 Uhr/Liveticker auf MOPO.de) gegen den VfL Wolfsburg ändert: „In den letzten Wochen läuft es schon deutlich besser, es fehlt nur noch das letzte Bisschen. Dann wird es für den ersten Heimsieg reichen.“ Das wäre nicht nur für die Tabelle wichtig, sondern auch, um die Guilavogui zufolge „unglaubliche“ und bedingungslose Unterstützung des Anhangs zurückzuzahlen: „Ich bin immer wieder überrascht, dass die Fans hinter uns stehen – egal ob Sieg, Unentschieden oder Niederlage.“

FC St. Pauli: Morgan Guilavogui wieder gefragt

Dass dem 26-Jährigen dabei eine entscheidende Rolle zukommt, war noch vor wenigen Wochen nicht abzusehen. So war Guilavogui eigentlich dem Systemwechsel weg vom 3-5-2, hin zum 3-4-3 mit Elias Saad und Oladapo Afolayan auf den Halbpositionen zum Opfer gefallen. Doch aufgrund einer Bänderverletzung im Sprunggelenk wird Saad dem Kiezklub noch monatelang fehlen, Guilavogui ist Kandidat Nummer eins, um das Vakuum zu füllen.

Anders als zu Saisonbeginn, wo der guneische Nationalspieler Teil einer Doppelspitze zwar, wird er künftig jedoch vermehrt auf der Halbspur zu finden sein. Die Position ist für Guilavogui aber ohnehin zweitrangig, einzig: „Für mich geht es ums Spielen. Welche Position dann genau, ist mir relativ egal. Der Coach muss es am Ende entscheiden. Wir haben vorne mit Dapo, Scotty und Jojo vorne super Spieler. Da will ich mich so gut wie möglich einfügen, um der Mannschaft zu helfen.“

Guilavogui: Das unterscheidet den deutschen vom französischen Fußball

Helfen dabei, der nach Toren schwächsten Offensive der Liga (fünf Treffer) mehr Leben einzuhauchen und ganz nebenbei auch sich selbst (bisher keine Torbeteiligung) erstmals aufs Scoreboard zu bringen. Warum es offensiv bisher nicht läuft, kann Guilavogui zwar auch nur bedingt erklären, „diese Frage sollte man eher dem Coach stellen.“ Doch der schnelle Offensivmann ist guter Dinge, das schon bald Besserung eintritt: „Dadurch, dass wir immer gemeinsam als Team arbeiten, läuft es aktuell hinten richtig gut und genau das wollen wir auch nach vorne bringen. Wenn wir viel nach hinten verteidigen, müssen wir auch viel nach vorne tun und da fehlt eventuell gerade der letzte Sprint.“

Helfen könnten Guilavogui dabei auch seine Erfahrungen aus über 100 Pflichtspielen in den beiden höchsten französischen Spielklassen, schließlich habe er dort schon einige gut organisierte Defensivreihen knacken müssen, wie seine Umschreibung der Unterschiede zum deutschen Fußball nahelegt: „In Frankreich geht es mehr darum, zu verteidigen“, erklärte der Neuzugang. Hierzulande sei das „ganz anders“: „In Deutschland geht es immer darum, Spiele zu gewinnen.“ Entsprechend klar ist Guilavoguis Präferenz zwischen den beiden Philosophien: „Als Angreifer greife ich gerne an und deshalb mag ich den deutschen Fußball mehr. Ich freue mich, dass ich jetzt Teil des Ganzen sein darf.“

VfL Wolfsburg „hat auch Schwierigkeiten“

Ein weiteres Mal schon in vier Tagen daheim gegen Wolfsburg. Dabei, so Guilavogui, gehe es vor allem darum, den eingeschlagenen Weg nicht zu verlassen: „Wir wollen genauso weitermachen wie gegen Dortmund. Wir wollen unsere Prinzipien weiter verfolgen, diesmal aber gewinnen.“

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Zugutekommen könnte St. Pauli dabei, dass es auch beim Gegner aus der Autostadt alles andere als gut läuft. Das registriert man auch bei Braun-Weiß, wo Guilavogui zwar davor warnt, die „Wölfe“ zu unterschätzen, gleichzeitig aber zugibt: „Wir kriegen natürlich mit, dass Wolfsburg auch Schwierigkeiten hat.“ Schwierigkeiten, die sich Guilavogui und seine Kollegen am Samstag zunutze machen und den ersten Heimsieg eintüten möchten.

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