Zentraler Ärger: St. Pauli, die gefährliche Problemzone und das große Zittern
„Der Nächste, bitte!“ heißt es in der Arztpraxis. Beim FC St. Pauli gilt derzeit: „Der Nächste, bitter!“ Die schwere Verletzung von Robert Wagner bedeutet für den Kiezklub einen weiteren Langzeitausfall und verschärft die Lage in der braun-weißen Problemzone. Die Möglichkeiten, auf das Wagner-Aus zu reagieren, sind arg begrenzt – und es könnte noch viel schlimmer kommen. Was die gefährliche Lage für St. Pauli bedeutet.
Fünf Spiele haben die Kiezkicker bis zur kurzen Winterpause noch vor der Brust und auch wenn es so nicht offiziell verkündet worden ist: Wagner wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keines davon bestreiten können. Der defensive Mittelfeldspieler fällt nach seiner im Testspiel in Braunschweig (1:1) erlittenen Muskelverletzung im Oberschenkel lange aus – und bis Weihnachten sind es nur noch fünf Wochen.
Wagner fehlt bis Jahresende, Boukhalfa immer wichtiger
Das ist bitter. Doppelt bitter. Zum einen für Wagner, der in seiner Leih-Saison (kam von Liga-Konkurrent SC Freiburg) wertvolle Entwicklungszeit verpasst und bereits zum zweiten Mal in der Hinrunde verletzt pausiert. Zum anderen für die Kiezkicker, denen die Mittelfeldmänner ausgehen.
Wenn Trainer Alexander Blessin am Montag sein Team zum Start der Vorbereitung auf das anstehende Auswärtsspiel in Mönchengladbach (24. November) versammelt, dann wird er lediglich einen gestandenen zentralen Mittelfeldspieler mit Spielpraxis zur Verfügung haben: Carlo Boukhalfa. Zentraler Ärger!
Schmitz und Ahlstrand: Alternativen ohne Profi-Spielpraxis
Gefährlich dünn ist die Personaldecke in dieser Region. Neben Boukhalfa sind auf dieser Position derzeit nur noch Nachwuchsspieler Marwin Schmitz (17), der noch keine Pflichtspiel-Minute bei den Profis absolviert hat, und Eric Ahlstrand (23) trainingsfähig. Für den Schweden gilt im Prinzip das gleiche wie für Schmitz, denn die eine Minute, die er Ende Oktober in der Nachspielzeit der DFB-Pokalpartie in Leipzig (2:4) bestritten hat, ist vernachlässigbar.
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Bedeutet: Beide sind keine echten Alternativen, wenn es um Pflichtspiele auf Bundesliga-Niveau geht, sondern Not-Varianten. Anders gesagt: Ein Einsatz von Schmitz oder Ahlstrand mit relevanter Spielzeit wäre ein schlechtes Zeichen. Eine Nachverpflichtung eines derzeit vertragslosen Spielers macht relativ kurz vor der Winterpause keinen Sinn, denn eine Sofort-Hilfe müsste Spielpraxis haben, über die ein vertragsloser Profi logischerweise nicht verfügen kann.
Metcalfe weiter außer Gefecht – Rückkehr ungewiss
Hoffnung auf eine zeitnahe Rückkehr von Connor Metcalfe gibt es nicht. Er schlägt sich weiter mit hartnäckigen Adduktoren-Problemen herum und nach MOPO-Informationen ist nach wie vor unklar, wann der Australier wieder einsatzfähig sein wird. Tendenz: Eher spät als bald, denn der Linksfuß ist schon seit Anfang Oktober außer Gefecht und hat die vergangenen fünf Liga-Spiele verpasst. Ein vorzeitiges Ende der Hinrunde ist nicht ausgeschlossen.
ich der Werbevereinbarung zu.
Einmal mehr bangt St. Pauli um Kapitän Jackson Irvine, der auf Länderspielreise ist und 1.) unverletzt zurückkehren muss und 2.) auch in seiner zuletzt gezeigten guten Form, die auch nach den Reisestrapazen auf dem Rasen in Mönchengladbach gefordert und nötig sein wird. Seine Australier treten am Dienstag in der WM-Qualifikation in Bahrain an – immerhin eine kürzere Rückreise als in der Länderspielpause zuvor. Dennoch: Bis nach der Partie und Rückkehr nach Hamburg muss St. Pauli um Irvine zittern.
Zittern um Vielflieger Jackson Irvine, Hoffen auf Eric Smith
Fragezeichen gibt es weiterhin bei Abwehrchef Eric Smith, zentrale Figur in der Dreierkette – aber es besteht zugleich auch die Hoffnung, dass er es nach seinen im Heimspiel gegen Bayern (0:1) davongetragenen muskulären Problemen im Oberschenkel, im Verlaufe der nächsten Woche schafft, sukzessive ins Training einzusteigen und gegen Mönchengladbach auflaufen zu können. Es wäre nicht das erste Mal, dass Smith nach den für ihn typischen Beschwerden schnell wieder in die Spur findet.
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Noch wichtiger wäre es allerdings, dass er im folgenden wegweisenden Heimspiel gegen Holstein Kiel (29. November) mit von der Partie sein kann. Zweifellos ein Schlüsselspiel gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.