Training, St. Pauli
  • Trainer Timo Schultz begrüßte zum Training am Montag nur einen kleinen Kreis Profis.
  • Foto: WITTERS

Ziereis – und wer noch? Das Rätsel um St. Paulis Corona-Ausfälle

Lange, lange ist es her, dass der Beginn einer Trainingseinheit des FC St. Pauli mit so viel Spannung erwartet wurde wie am Montagnachmittag. Um kurz vor 15 Uhr stand dann bei einem Blick aufs Spielfeld an der Kollaustraße auch immerhin fest, wen die Corona-Welle beim Kiezklub definitiv nicht getroffen hat. Wer indes infiziert ist, lässt sich nicht mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, zumal der Verein offenbar nicht die Absicht hat, die Namen bekannt zu geben.

Es war erwartungsgemäß ein nicht eben umfangreiches Häuflein Aufrechter, der bei schönstem Frühlingswetter ihrem Job nachgehen konnte. Von den Leistungsträgern dabei: Daniel-Kofi Kyereh, Leart Paqarada, Jakov Medic und Jackson Irvine. Auch Afeez Aremu, Igor Matanovic und Marcel Beifus waren am Start, zudem in Dennis Smarsch und Sören Ahlers zwei Keeper plus Nachwuchsmann Franz Roggow, bislang noch ohne Einsatz bei den Profis.

Zwei U19-Spieler und ein Test-Torwart aus Köln beim St. Pauli-Training dabei

Die Trainingsgruppe komplettierten Til Valentin Kauschke (17) und Lennart Appe (17) aus der U19 sowie Probe-Torhüter Daniel Adamczyk (19, 1. FC Köln II). Bis 16.27 Uhr standen Passspiel-Übungen und Spielformen auf dem Programm, Verletzte kamen zum Glück keine hinzu. Ein individuelles Programm absolvierten zuvor bzw. parallel die leicht angeschlagenen Luca Zander, Rico Benatelli und Simon Makienok. „Zwei, drei weitere Spieler“, namentlich nicht genannt, verdingten sich wegen kleinerer Blessuren laut Trainer Timo Schultz im Fitnessraum.

Neun aus Zwölf: Welche Profis sind neben Philipp Ziereis noch mit Corona infiziert?

Es ist indes von einigem Interesse, um welche Akteure es sich dabei gehandelt hat. Denn neben dem de facto erkrankten Philipp Ziereis sind neun Spieler aus dem folgenden Topf von COVID-19 betroffen: Marcel Hartel, Etienne Amenyido, Nikola Vasilj, Finn Ole Becker, James Lawrence, Christopher Buchtmann, Lukas Daschner, Adam Dzwigala, Max Dittgen, Lars Ritzka, Guido Burgstaller und Eric Smith. Neun aus Zwölf, das lässt Raum für Spekulationen. Wären nämlich die verletzten Burgstaller und Smith unter den Infizierten, würde dies bedeuten, dass ein Trio aus dem erlauchten Kreis für Schalke in Frage käme.

Zumindest eine passable Startelf bekäme St. Pauli Stand jetzt auch so gebacken, sie könnte so aussehen: Smarsch – Zander, Beifus, Medic, Paqarada – Aremu – Irvine, Benatelli – Makienok, Matanovic. Wobei sich natürlich alles weiterhin im Konjunktiv bewegt und noch einige Zeit bewegen wird, denn weitere Krankheitsfälle in den nächsten Tagen sind alles andere als ausgeschlossen.

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Von der Entwicklung ist auch abhängig, ob eine Absage des Schalke-Spiels überhaupt zum Thema werden wird. Bislang sieht es nicht danach aus. Laut DFL-Spielordnung müssen mindestens 16 spielberechtigte Lizenzspieler und/oder in der Lizenzmannschaft spielberechtigte Amateure/Vertragsspieler zur Verfügung stehen. Zu diesen 16 Akteuren müssen mindestens neun Lizenzspieler, darunter ein Torwart, zählen. Gesperrte und Verletzte gelten übrigens als „zur Verfügung stehend“.

Auf Unterstützung aus der U23 wird Schultz, wenn es irgend geht, komplett verzichten. Denn die hat am Sonntag ein eminent wichtiges Heimspiel gegen den HSC Hannover in der Regionalliga-Abstiegsrunde. Den Sturz in die Oberliga will man unbedingt vermeiden.

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