Alexander Blessin lacht
  • Alexander Blessin ist zuversichtlich vor dem Spiel gegen den FC Bayern.
  • Foto: WITTERS

„Zum Genießen wird da nichts sein“ – Blessin schwört St. Pauli auf Bayern ein

Sie haben natürlich großen Respekt, die Knie schlottern den Protagonisten des FC St. Pauli vorm Duell mit dem großen FC Bayern am Samstag aber nicht. Das hatte Hauke Wahl bereits am Dienstag angedeutet, sein Coach knüpfte bei der offiziellen Pressekonferenz daran an. Was im Fall von Alexander Blessin („Hauke ist schon eine coole Socke”) allerdings durchaus auch nachvollziehbar ist angesichts der eigenen Vita.

Denn in der sind bereits mehrere Duelle mit seinem Münchener Gegenüber vermerkt. „Ich freue mich auf Vincent Kompany”, sagte Blessin, den er als Kollegen sehr schätzt – und den er zu seiner Zeit in Belgien zwei Mal massiv hat ärgern können. Mit dem kleinen KV Oostende empfing Blessin in den Jahren 2020 und 2021 zwei Mal den großen RSC Anderlecht unter der Regie von Kompany, zwei Mal führte der Underdog 2:0, zwei Mal holte der große Favorit immerhin noch ein 2:2. „Das hat sich damals beides wie eine Niederlage angefühlt”, blickt Blessin zurück, mit dem gesunden Abstand würde er das heute aber anders empfinden.

Blessin vor Bayern-Spiel: „Bewiesen, dass wir gegen Top-Teams gut performen können“

Die Ausgangssituationen damals und heute könne man „absolut” miteinander vergleichen, sagte Blessin und sprach schon mal Empfehlungen aus für seine aktuellen Schützlinge. „Wir waren gallig in den Zweikämpfen, wir haben dran geglaubt und das fast über 90 Minuten so durchgezogen”, erinnerte er sich an „verdiente Punkte”.

Natürlich wisse man, welch starker Gegner da am Millerntor zu erwarten ist. „Aber wir haben in den letzten Wochen bewiesen, dass wir wir gegen Top-Teams gut performen können.” Sein Motto: „Alles reinschmeißen und gucken, wie wir die Bayern dann ärgern können.” Beim Unterfangen fehlen wird bekanntlich Philipp Treu, der sich in Hoffenheim eine Oberschenkelblessur zuzog, die allerdings nicht so schlimm zu sein scheint wie zeitweise befürchtet. „Die Einblutung war nicht so groß, so dass er schon in Mönchengladbach wieder zurückkommt”, sagte Blessin. Das wäre tatsächlich das nächste Punktspiel nach der nun folgenden Länderspielpause.


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Weniger wahrscheinlich ist, dass Connor Metcalfe einen ähnlichen Weg nimmt. Den Australier plagen weiterhin Schmerzen im Adduktorenbereich, bislang ist eine Rückkehr auf den Trainingsplatz nicht planbar. „Er macht kleine Schritte vorwärts, aber da kann ich überhaupt nicht absehen, wie lange das dauert”, erklärte Blessin, dem sein Allrounder schon abgeht: „Es ist natürlich blöde, weil er uns weiterhelfen würde mit seiner Qualität.”

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Zu ändern ist es freilich nicht. Und es beeinflusst Blessins positive Herangehensweise in Bezug auf die Münchener auch überhaupt nicht. Wenn seine Jungs mutig agieren, „wenn sich keiner hinterm Gegenspieler versteckt, wenn alle den Ball fordern, dann finden wir auch Lösungen”, sagte der 51-Jährige. „Keiner setzt einen Penny auf uns, wir können ohne Druck in das Spiel gehen. Ich will nicht sagen, die Jungs sollen das genießen, weil zum Genießen wird da nichts sein. Aber ich hoffe, dass wir danach in den Spiegel schauen können und sagen: Hey, wir haben alles getan. Es war ein geiles Spiel.” 

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