• Die DFL arbeitet mithilfe einer japanischen Bank offenbar an einem Kredit über mehrere Hundert Millionen Euro für die Klubs. 
  • Foto: dpa

Finanzprobleme in der Bundesliga: Droht jetzt die europäische Super League?

Köln –

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für die Fußballklubs sind fatal. Die Lage beim FC Schalke 04 sei „ernst und kritisch“, sagte Alexander Jobst, Marketingchef und Vorstandsmitglied. DFB-Präsident Fritz Keller (63) forderte zuletzt mit einem „klaren Appell“ staatliche Hilfen für Fußballvereine (hier lesen Sie mehr).

Die DFL will einen Finanz-Notplan

Die internationale Investmentbank Nomura arbeitet offenbar schon seit einigen Wochen im Auftrag des deutschen Profifußballs an einem Finanz-Notplan für den Fall eines Saisonabbruchs. Wie die FAZ berichtet, habe die Deutsche Fußball Liga (DFL) das Finanzhaus aus Japan schon kurz nach Ausbruch der Corona-Krise beauftragt.

Dabei soll es um einen Überbrückungskredit in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro gehen, falls die Spielzeit nicht fortgesetzt werden kann – oder die derzeit laufenden Gespräche mit dem größten Medienrechte-Inhaber „Sky“ zu keinem Ergebnis führen.  

Finanzielle Einbußen vergrößern Gefälle in der Bundesliga

Der Kredit könnte den Klubs ein Stück weit durch die Krise helfen. Die finanzstarken Vereine wie Bayern München, Borussia Dortmund oder Bayer 04 Leverkusen stehen auch in Krisenzeiten gut da. Und auch der 1. FC Köln und der SC Freiburg haben millionenschwere Rücklagen gebildet, die ihnen in der Krise in ein Polster geben sollten.

Doch neben Schalke geht es zum Beispiel auch für Union Berlin ums nackte Überleben. Die finanziellen Einbußen im Zuge der Corona-Ausfälle würden das ohnehin bestehende starke Gefälle innerhalb der Bundesliga verschärfen, sagt der Hamburger Ökonom Henning Vöpel. Ohne eine Absicherung der schwächeren Klubs – wie sie der Nomura-Kredit bringen würde – würde die „Wettbewerbsneutralität“ leiden.

Kommt jetzt doch die Super League?

Als längerfristige Folge daraus sieht Vöpel die Möglichkeit der Gründung einer Europa-Liga durch finanzstarke Klubs. Sollte die Fußballpause noch lange dauern, wäre eine „Absetzbewegung der großen Vereine“ denkbar.

Neuer Inhalt

Bayern München und Borussia Dortmund wären Teil der Super League-Pläne.

Foto:

dpa

Diese Klubs könnten zunächst temporär eine kleinere Liga gründen, „die aber dann Gefahr läuft, ein permanenter Zustand zu werden und eine geschlossene europäische Liga als Resultat hat“, sagte der Ökonom des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts bei „Sky“.

Hier lesen Sie mehr: „Auch, wenn Saison abgebrochen wird“ – Fortuna-Fans mit Appell an DFL wegen Corona-Tests

Gefahr für die nationalen Ligen: Diese kleinere Europa-Liga würde den großen Klubs vermeintlich ins Bild passen.  Wie „Football Leaks“-Dokumente belegen, planten elf Vereine aus Europa für die Saison 2021/22 die Einführung einer Super League – darunter angeblich auch der FC Bayern München. Borussia Dortmund wäre, den Plänen nach, als Gastverein eingeladen.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp